Verführung einer Fremden

Vermulich gibt das Drehbuch einfach nicht mehr her: Die Journalistin Rowena Price (Halle Berry) ist immer auf der Suche nach der Sensationsstory. Als sie nach monatelanger Recherchearbeit kurz vor dem Ziel ist, zieht ihr Chef sie von der brisanten Geschichte ab. Gefrustet fängt Rowena wieder an zu recherchieren – und nur diesmal steckt sie selbst mittendrin in der Story. Grace, eine Freundin, die Rowena noch aus Kinderzeiten kennt, wird ermordet. Kurz vor ihrem Tod hat sie Rowena erzählt, dass sie mit dem verheirateten Werbegenie Harrison Hill (Bruce Willis) eine Affäre hat.

Klarer Fall

Für Rowena ist der Fall klar: Hill hat ihre Freundin ermordet, um die Affaire vor seiner Frau geheim zu halten – zumal Grace Rowena gegenüber gedroht hatte, Hills Frau von der Affäre zu erzählen. Mit Hilfe ihres Assistenten Miles (Giovanni Ribisi) schleust sich Rowena undercover als Mitarbeiterin in Hills Werbeangentur ein. Miles ist es auch, der Rowena bei ihrer zweiten Undercover-Aktion unterstützt: Als „Roketgirl“ Veronica chattet sie mit dem ahnungslosen Hill – im selben Chatroom, in dem Hill auch Grace traf.

Erwartete Überraschung

Vielleicht krankt Foleys Film daran, dass der Zuschauer ständig auf eine Überraschung wartet – und die eben auch bekommt. Leider wartet man auf den großen Nervenkitzel, den man ebenfalls herbeisehnt, vergebens. Statt dessen bekommt der Zuschauer eine – zugebegen – überirdisch schöne Halle Berry, die auf hohen Absätzen daherstöckelt, und einen verschmitzt den Mundwinkel hochziehenden Bruce Willis, die einander durch das stylische Abiente jagen – nur der ersehnte Nervenkitzel will sich nicht einstellen. Fürs Fazit also: Das haben wir schon besser gesehen, aber eben auch schlechter… Ein nach Effekten haschender, Durchschnittsthriller mit schönen Menschen, ganz sicher nicht oscarreif, aber für einen DVD-Abend reicht’s. Auf der DVD gibt es dann bestimmt auch die anderen drei vorsorglich gedrehten Alternativversionen für das Ende. Ob’s hilft?

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