Mit The Defenders (dt.: Die Verteidiger) betritt Jim Belushi durchaus Neuland. Denn wir alle kennen ihn noch aus seiner erfolgreichen Sitcom „Immer wieder Jim“, wo er mit seinen kleinen Alltagslügen immer ein Garant für Chaos und Katastrophe bedeutete.
Seine damalige Serien-Frau Courtney Thorne-Smith (u.a. in Melrose Place, Chaos City, Ally McBeal und Two And A Half Men) wird durch den ebenso bekannten Jerry O‘ Connell (u.a. in Joe's Apartment – Das große Krabbeln, Sliders und Crossing Jordan) ausgetauscht, jener verkörpert den Lebemann Pete Kaczmarek, der schon zum Einstieg der Pilotepisode klar macht, dass er auf viele Frauen und das liebe Geld steht.
Während Jim Belushi alias Nick Morelli gerade in der Krise mit seiner Noch-Ehefrau Jessica steckt und irgendwie versucht sie zu retten, denn sein einzigster Sohn liegt ihm sehr Nahe und will ihn keinesfalls durch eine anstehende Trennung verlieren. Während Nick mit viel Herzblut in die Anwaltsarbeit geht und dabei mit bestem Wissen und Gewissen seine Mandanten vertritt, dabei auch praktisch unschlagbar vor Gericht gilt, ist Pete derjenige der sich zwar gerne in den Vordergrund rückt aber dabei es nicht auf die Nächstenliebe seiner Mandanten abzielt, sondern vielmehr den, mit dem durch die Siegessträhne geprägten Nick, Ruhm einzuheimsen versucht. Ein Drama das durch die ein oder andere komische Situation immer wieder auflockert und von Anfang an einsteigt.
[youtube EeuKcTVpVdA]The Defender: Nur eine Kopie?
Wer nach dem Trailer einen gewissen Bezug zu Boston Legal in der Figurendynamik erkennen mag, der liegt da gar nicht so falsch, auch hat man hier bei der Auswahl der Schauspieler penibelst drauf geachtet eine gewisse gleichwertige Spannung erzeugen zu können, ohne das gleich einer der beiden vom Darstellernamen des anderen erdrückt werden würde können, wie das mit William Shatner stellenweise der Fall war bei Boston Legal.
Hinzu kommt die damalige unerklärliche Senderpolitik von ABC die dazu führte die werbeträchtigste Serie (beliebt bei den höheren Bildungsschichten mit entsprechendem Einkommen) durch das alljährliche Verschieben auf einen neuen Programmplatz praktisch im Alleingang mit schlechten Quoten segnen zu wollen. So war für Boston Legal nach genau 101 Folgen Schluss. The Defenders wird von CBS produziert und sieht hier eine deutliche Chance ein selbiges Format gezielt etablieren zu wollen, dabei scheint man Parallelen gezielt in Kauf zu nehmen. Der etwas verwirrte Nick, der irgendwie immer neben der Spur zu sein scheint aber beim Schlussplädoyer weiss wie man die Geschworenen für sich gewinnt und so eine scheinbar aussichtslose Verhandlung doch mal schnell noch herumzureißen vermag (nicht zuletzt für den Spannungsbogen der einzelnen Episoden) und der sexlüsterne Pete, der auch schonmal mit der Richterin ins Bett springt, um einen Fall zu gewinnen. Und sei dem nicht noch genug, muss „die Neue“ in der Kanzlei die Beiden auch noch ertragen, zumal sie als ehemalige Stripperin immer wieder mit der Vergangenheit genervt wird.
Drama, Komödie oder Anwaltsserie?
The Defenders ist eine typische Dramedy (Kombination aus Drama und Comedy), diese neben den klassischen Crime-Serien wie CSI und NCIS eine gute Alternative bietet, hinzu kommt die durchaus gute Besetzung der beiden Hauptdarsteller und die Kontraste die sie immer wieder aneinander geraten lassen. Gerade Jim Belushi weiss mit seinem Charakter zu überzeugen, da er auch öfter den Humor der Serie mit trägt und seine bereits bekannte witzig-liebevolle Art und Weise ehrlich rüberbringt.
Wer ein Herz hat, muss die Serie einfach lieben. Sat1 hat sich derer angenommen und sendet ab kommenden Sonntag immer um 23:15 Uhr direkt nach dem zweiten Serienneustart von letztem Wochenende Hawaii-Five-O. Damit gibt es jetzt sonntags immer 4 US-Dramaserien in Erstaustrahlung. Ein Blick lohnt sich.
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