Tag und Nacht: erotisches Drama

Schon seit Kindesbeinen an sind Hanna (Magdalena Kronschläger) und Lea (Anna Rot) beste Freundinnen. Als die beiden zum Studieren nach Wien gehen, kommen sie auf die Idee, das Studium durch Arbeit im Escort Service von Mario (Philipp Hochmair) zu verdienen. Sie versprechen sich jedoch gegenseitig sofort aufzuhören, wenn eine der beiden aussteigt. Lea und Hanna merken jedoch zu spät, dass sich Studium, Privatleben und Beruf nicht so leicht miteinander vereinbaren lassen. Mehr und mehr entgleitet ihnen das eigene Leben.

Tag und Nacht ist sehr nah an der Realität

Vergeblich suchen Hanna und Lea ihren Platz in der Gesellschaft. Diese Problematik stellt die Regisseurin Sabine Derflinger in einer ganzen Reihe von Szenen sehr eindrucksvoll dar. Die beiden Frauen fühlen sich fremd in ihrer neuen Welt, die sich daraus ergebende Sehnsucht versuchen sie in immer problematischerer Weise einzulösen. Durch die Arbeit im Escort Service isolieren sie sich jedoch nur noch mehr von ihrer Umwelt. Körperkontakte finden bei Tag und Nacht ausschließlich durch Geldbeziehungen statt, wobei die Freier stets Randfiguren in diesem Drama bleiben.

Escort Service als Spiegelbild der Gesellschaft

Sabine Derflinger zeigt in ihrem Film zwar zum Teil die sexuellen Kontakte auf recht derbe Art, sie schafft es aber auf intelligente Weise, dass die Kunden mehr als Staffage sind. Dies trifft sowohl auf den alten Mann zu, der Frauenunterwäsche trägt, wie auch den Manager, der splitternackt versucht, seine Macht zu demonstrieren. Die einzelnen Stationen in Tag und Nacht sind nur Grenzsteine für die Frauen auf ihrem Weg zu sich selbst. Wobei das genaue Ziel während des gesamten Films hinter einem Schleier bleibt. Das Geschäft mit der käuflichen Lust wird jedoch sehr real dargestellt und es ist deutlich erkennbar, dass die Regisseurin vor den Dreharbeiten gründlich in diesem Milieu recherchiert hat.
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