Studie belegt: Pflanzen können Bienen hören

Studie belegt: Pflanzen können Bienen hören

Um Bienen anzulocken und sich für die Bestäubung interessant zu machen, greifen Pflanzen zu allerlei Tricks. Ob eine knallige Blütenfarbe oder ein betörender Nektarduft – im Kampf um die Gunst der Bestäuber ist jedes Mittel recht. Studien ergaben nun, dass einige Pflanzen, wie die Nachtkerzenpflanzenart Oenothera drummondii aber auch auf den Flügelschlag einer Biene reagieren. Mehr dazu hier!

Schwirrgeräusch der Bienen: Das lösen sie bei Pflanzen aus

Dass Pflanzen angeblich besser wachsen, wenn täglich zu ihnen gesprochen wird, ist bekannt. Neu sind dagegen die Erkenntnisse israelischer Forscher. Demnach entstehen durch die Vibration der sich bewegenden Bienenflügel Schallwellen, die sich durch die Luft ausbreiten und letztlich zu einer Reaktion der Nachtkerzenpflanze führen: Innerhalb von nur drei Minuten steigt die durchschnittliche Zuckerkonzentration im Nektar um rund 20 Prozent an.

Der Grund: Für die eigene Fortpflanzung und um ihr Überleben zu sichern, ist die überwiegende Mehrheit der Blumen auf die Bestäubung von Bienen und Faltern angewiesen. Befindet sich ein potenzieller Bestäuber in der Nähe, versucht die Pflanze so attraktiv wie möglich zu erscheinen. Mit der erhöhten Zuckerproduktion möchte die Pflanze also auf sich aufmerksam zu machen!

Für ihre Studie nahmen die Wissenschaftler die Geräusche von Bienen und Faltern auf. Die Tests ergaben, dass die Pflanzen bei Geräuschen ihres Bestäubers, ebenso wie bei künstlichen Geräuschen mit gleicher Frequenz eine erhöhte Zuckerproduktion im Nektar zur Folge haben. Für ein verlässliches Ergebnis wurden die Tests mit gleichen und anderen Frequenzen an mehr als 650 Nachtkerzenpflanzen durchgeführt.

Die geheimen Mittel der Pflanze – und wie sie sonst noch um Bestäuber wirbt

  • Pflanzen bieten Bienen nicht nur Nektar als Belohnung – das beweist die Catasetum-Orchidee aus Südamerika. Diese stellt ihrem Bestäuber eine Duftsubstanz zur Verfügung, die von den männlichen Bienen als Duftstoff genutzt wird. Dieser wiederum, lagert in speziell angelegten Bläschen und kann nur von Männchen entnommen werden. Mit dem verführerischen Duft nach Minze bestäuben die männlichen Bienen ihre Beinhaare und zerstäuben ihn anschließend mit der Vibration ihres Flügelschlags. Der intensive Duftstoff hilft der Biene dabei, Weibchen anzulocken und sich im nächsten Schritt fortzupflanzen.
  • Natürliche Anti-Rutschnoppen! Rund 80 % aller Blütenpflanzen weisen auf ihren Blütenblättern zapfenförmige Epidermiszellen auf. Die winzigen Noppen bilden eine leicht angeraute Oberfläche, die den Bienen den nötigen Halt auf den Blütenblättern geben. Wie Forscher der Universität Cambridge herausfanden, sind es vor allem Hummeln, die sich auf Blütenblättern mit angerauter Oberfläche niederlassen.

Die Natur beweist einmal mehr, dass sie voller Überraschungen steckt!

Foto: Pixabay, bumble-bee, 87167, Jeny

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