Shoot’em up: Geballer ohne viel Sinn, aber mit hohem Spaß- und Spannungsfaktor

Michael Davis, der eher als Autor („Monster Man“, 2003), oder Regisseur flacherer Komödien (Eight Days A Week“, 1997) bekannt wurde, schrieb das Drehbuch zu „Shoot’em Up“ bereits vor sieben Jahren. Die Idee zum tiefschwarz-humorigen Actionkracher entstand aus einer Szene in John Woo’s „Hard Boiled“, in der der Held (im Film Chow Yun-Fat) mit einer Kanone und einem Baby im Arm durch ein Krankenhaus brettert. Mit „Action und Baby“ steigt auch Davis ein: Der einsame Wolf Mr. Smith (Clive Owen) wird eines Nachts zufällig Zeuge, wie eine Gruppe von Killern eine hochschwangere Frau überfallt und quer durch eine Industrieszenerie jagt. Beherzt greift Smith ein und metzelt kurzerhand ein knappes Duzend böse Jungs um. Eigentlich eine gute Tat, doch zuviel Aufregung für die werdende Mutter. Bei ihr setzten die Wehen ein und Smith wird zum Geburtshelfer. Ergebnis: Baby da, Mutter tot. Nicht weil Smith als Geburtshelfer versagt hätte, sondern weil die Mutter von einer Kugel getroffen wird. Was Smith mit der Frage, warum die Gangster überhaupt hinter der jetzt toten Mutter her waren und dem Neugeborenen zurück lässt. Zuerst will er sich aus dem Staub machen, doch dann zeigt der beinharte Smith Herz. Er will herausfinden, wohin das Kind gehört und erkennt, was süße Säuglinge wirklich brauchen: eine warme Mütze und viel Milch! Zur Mütze funktioniert er flugs die eigene Socke um und Milch findet er bei der Prostituierten  DQ (Monica Bellucci) – die kennt sich aus mit der Milchproduktion. Eine Gabe, die nicht nur ihre Kunden zu schätzen wissen. Und weiter geht’s: „Bang-Bang-rattatata….“

Furioses Aktionspektakel

Im furiosen Actionspektakel liefert sich der Held Clive Owen als Mr. Smith mit Gegenspieler Paul Giamatti, alias Mr. Herz eine Revolverschlacht nach der nächsten, einfach grandios. Dieses heftige Geballer ist so packend inszeniert, dass nicht nur die großen Jungs, sondern selbst die Nicht-Aktion-Fans kaum ihre Augen von der Leinwand lassen können, um nach der Cola zu suchen. In Paul Giamatti hat Clive Owen zweifellos einen würdigen Gegenspieler gefunden. Beide spielen sich die Bälle zu, ebenso rasant wie witzig und originell. Wo Owen Karotten knabbert und in allen Lebenslagen (Sex, Fallschirm, etc.) aus der Hüfte schießt, kaut Giamatti Kaugummi und telefoniert per Handy mit seiner Frau. Und wer es noch nicht wusste: Nicht nur Zigaretten, auch Karotten können tödlich sein!

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