Vielleicht eher daran, dass der Film einfach zuviel Geld gekostet hat, und dabei Sinn und Seele verloren gegangen sind. Mit fast 140 Millionen Dollar hat der dritte Teil der Trilogie in etwa so viel Geld gekostet wie der erste „Rush Hour"-Film in den USA eingespielt hat. Womit sich die Frage stellt, wo das ganze Geld geblieben ist? Chris Tucker jedenfalls soll für seinen Auftritt als Quasselstrippe Carter um die 20 Millionen Dollar Gage erhalten haben und Hauptdarsteller Chan eine ganz ähnliche Summe – beide exklusive Beteiligung am Einspielergebnis des Films. Nur, wo ist der Rest? Aber vielleicht ist die Geschichte um den Hongkong-Cop Lee, der auf seinen US-Kollegen trifft und sich mit ihm zwecks Verbrecherjagd zusammenraufen muss, auch einfach nur auserzählt. Denn die Story des dritten Teils ist dünn und wirkt, als habe man sie irgendwo anders schon einmal gesehen.
Roman Polanski zu Gast
Diesmal spielt Lee (Jackie Chan) wieder den Leibwächter für seinen Botschafter, der auf einer Versammlung des internationalen Gerichtshofes (kurzerhand von Den Haag in die USA verlegt) spricht. Just als der Botschafter eine wichtige Ankündigung zum chinesischen Verbrechersyndikat der Triaden machen will, wird er angeschossen und schwer verletzt. Lee nimmt die Verfolgung des Täters auf, lässt ihn jedoch aus – zunächst unverständlichen Gründen – entkommen. Kurze Zeit später ringt Botschaftertochter Soo Yung (Jingchu Zhang) Lee das Versprechen ab, ihren Vater zu beschützen und den Täter doch noch dingfest zu machen. Unterstützung bekommt Lee auch diesmal von Plaudertasche Carter. Und in diesem Teil geht’s sogar noch internationaler zu als in den beiden voran gegangenen: Die beiden afro-asiatischen Spürnasen verfolgen die Triaden-Spur bis nach Paris – ins alte Europa. Als Detektive Revi hat dort übrigens Regiestar Roman Polanski einen Gastauftritt, sein erster seit fünf Jahren.
Gummi-Männchen-Charme
Abschließend bleibt zu sagen, dass der dritte Teil der „Rush Hour"-Trilogie zwar überflüssig, vorhersehbar und geldschneiderisch daher kommt, einige Pointen aber dennoch unterhaltsam treffen. Und das beste daran: Jackie Chan hat noch immer nichts von seinem breit grinsenden Gummi-Männchen-Charme verloren. Auch wenn Chan selbstkritisch meint, dass der dreifache Salto nicht mehr drin sei. Für einen unterhaltsamen Abend mit Popcorn und Cola reicht’s immer noch.