Rezept zum Verlieben – „Bella Martha“ zieht’s nach Hollywood

„Rezept zum Verlieben“ ist die US-Version von „Bella Martha“. Die US-Köchin heißt Kate und wird von Hollywoodstar Catherine Zeta-Jones gespielt – ebenfalls ganz zauberhaft, nur ist sie eben nicht das Original. Der US-Koch heißt Nick (Aaron Eckhart), der ist zwar kein Italiener, schmettert aber immerhin italienische Opernarien mitten in der Restaurantküche. Mit Mario hat Nick auf den ersten Blick weniger gemein als Kate mit Martha, trotzdem sind Handlungsweise, Gesten und Dialoge auch hier beinahe identisch.

Alles nur geklaut

Wenn man nur „Rezept zum Verlieben“ sieht, mit Catherine Zeta-Jones als einzig wahrer Gourmet-Köchin, ist man hingerissen von ihrem Charme, ihrer Sinnlichkeit und ihrer Schlagfertigkeit. Da stimmt alles, Regisseur Scott Hicks („Shine – Der Weg ins Licht“) hat ganze Arbeit geleistet. Doch wer „Bella Martha“ kennt, weiß sofort: Alles nur geklaut – und ist enttäuscht. Beinahe bis aufs I-Tüpfelchen gleicht die US-Version von Hicks der deutschen von Sandra Nettelbeck – sieht man einmal davon ab, dass Kates Küche nicht in Deutschland, sondern mitten in New York steht. Weiterer Unterschied: In Nettelbecks Version nimmt Martha ihre Nichte nur vorübergehend auf – bis der italienische Vater des Kindes ausfindig gemacht wird. In der US-Variante ist alles von Anfang an darauf ausgelegt, dass Kates neunjährige Nichte Zoe (Abigail Breslin, „Little Miss Sunshine“) für immer bei ihr bleibt. Mit der Folge hat, dass sich der inhaltliche Schwerpunkt in Richtung Liebesgeschichte nebst Jobrivalität zwischen Kate und Nick verlagert, der Konflikt zwischen Kate und ihrer Nichte aber zur Nebensache gerät. Genau an dieser Schwerpunktverlagerung krankt auch der Film. Sie lässt ihn in die Durchschnittlichkeit abrutschen und zur komödiantischen Hausmannskost werden. Letztlich gilt der Schluss: Wenn schon geklaut, dann aber gut. Also in diesem Falle lieber komplett kopieren…

Liebenswertes Appetithäppchen

Trotzdem ist „Rezept zum Verlieben“ auch so ein liebenswertes Appetithäppchen für Romantiker. Die 100 Kinominuten sind sicher nicht verschwendet, und für einen gemütlichen Abend mit den beiden überaus attraktiven Hollywoodstars Catherine Zeta-Jones und Aaron Eckhart reicht’s allemal.

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