Portlandia: Weirdo Comedy für Indie-Fans aus Portland

Portland, im Nordwesten der USA im Bundesstaat Oregon gelegen, ist eine tragisch-idealistische Stadt und ein Traum für jeden Satiriker. Die Stadt ist „weißer“ als alle anderen Städte, umweltfreundlich und hat die meisten gebildeten Bürger (und die meisten Brauereien). Guerilla-Stricken ist der beliebteste Sport und Fahrradfahren in der Innenstadt gilt als normal, obwohl die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos sind. Eine Stadt, in der junge Menschen in den Ruhestand gehen.
Fred Armisen, der neun Jahre lang zum „Saturday Night Live“-Team gehörte, spielt in den Sketchen bis zu sechs Charaktere. An seiner Seite agiert Carrie Brownstein, Sänger- und Gitarristin der mittlerweile aufgelösten Portland Rockband Sleater-Kinney, die ebenfalls an der Idee zur Serie beteiligt war.

Portlandia: Reminiszenz an die 90er

„Ich liebe Portlandia“, sagt Fred Armisen und verkündet: „Der Traum der 90er Jahre ist in Portland noch lebendig“, womit weiß-gelbe Strickpullover, Wollsocken in Birkenstocks, Ganzkörpertattoos, Piercings und schrille Punk-Outfits gemeint sind. Dementsprechend sind die Figuren der knapp halbstündigen Folgen auch feministische Buchladenbesitzer, militante Fahrradkuriere in Lederoutfits und Biobauern. Fair-Trade-Restaurantbetreiber präsentieren auf ihrer Speisekarte die vollständige Vita ihres fleischlichen Angebotes, inklusive Foto und Namen der Tiere. Natürlich überspitzt Armisen in den Parodien den schrägen Lebensstil der Einwohner. Doch anstrengen muss er sich dabei nicht, in einer Stadt, in der der erste Strip-Club für Veganer eröffnet wurde, oder das „weltgrößte Biker-Rennen für Nackte“ stattfindet.

Fred Armisen liebt Portlandia

Zuschauer, die die reale Skurrilität Portlands nicht kennen, dürften ab und an den Hintergrund eines Witzes nicht verstehen, weshalb auch nicht alle Sketche ins Schwarze treffen. Was jedoch die Prominenz nicht davon abhält, einen Gastauftritt in Portlandia hinzulegen. Bekannte Gesichter wie Steve Buscemi („Kindsköpfe“), Selma Blair („Hellboy“) oder Kyle MacLachlan („Familie Feuerstein“), geben sich die Klinke in die Hand und sogar Portlands Starregisseur Gus van Sant („Good Will Hunting“) war schon zu Gast.
Für den kleinen Kabelsender IFC, der sich unter anderem mit der Ben Stiller Show einen Namen machte, ist die auf sechs Teilen angelegte Serie so erfolgreich, dass schon nach der Ausstrahlung der dritten Folge 10 weitere Folgen in Auftrag gegeben wurden.

[youtube AVmq9dq6Nsg]

Weiterführende Links:

http://www.sleater-kinney.com/

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