Politik Inland

?Was würde Jesus tun?? Diese Frage hat sich allen Ernstes ein prominenter US-amerikanischer Politiker gestellt. Die Rede ist nicht etwa von George W. Bush. Nein, es war sein einstiger Kontrahent Al Gore, der sich während des Präsidentschaftswahlkampfs im Jahr 2000 auch noch dazu bekannte. Warum nur? Eine sehr erhellende Antwort liefert Joan Didion in ihrem Buch ?Im Land Gottes?. In sieben beeindruckenden Essays erforscht sie den kulturellen und religiösen Rahmen, in dem sich die US-Innenpolitik abspielt. Ihre Analysen und Reportagen zeichnen präzise nach, wie Amerika zu dem werden konnte, was es heute ist: ein von religiösem Fundamentalismus und moralischem Eifer tief durchdrungenes Land.

Dem "Mein Parteibuch"-Blogger Marcel Bartels flatterte gestern eine solche vom Genossen G. ins Haus.

Oder: Was einem wiederfahren kann, wenn man auf einem US Flughafen ein T-Shirt mit arabischer Schrift trägt. Dies musste ein Mann in New York erfahren. Er wurde nicht eher an Bord gelassen, bis er sich seines inkriminierten T-Shirts entledigte.

Laut einer aktuellen Umfrage befürchten 68% der Deutschen NICHT, von einem Terroranschlag getroffen zu werden. Trotzdem wollen 80% mehr Videoüberwachung. Klingt paradox, ist es auch.

Der Iran scheint sich für einen bevorstehenden Krieg vorzubereiten. Schon länger hält sich die iranische Opposition mit Kritik an der aktuellen Führung und Politik zurück. Dies entspricht der politischen Kultur im Iran, wenn ein Gegner im Ausland ausgemacht ist, gibt es nur noch eine Stimme.

Und sie verliert gelegentlich doch, die US-Tabakindustrie. Künftig darf sie Bezeichnungen wie ?light", ?ultra-light" oder ?mild" nicht mehr verwenden.

In seiner aktuellen Ausgabe widmet sich ?Das Parlament?, eine Zeitung herausgegeben vom deutschen Bundestag, dem Thema Datenschutz. Im Aufmacher geht Pär Ström auf das Problem der Privatsphäre ein und stellt erschreckend einseitige Thesen auf.

Sicher ist der am Wochenende verhaftete Möchtegern Terrorist Youssef Mohamad weder ein Musterknabe erfolgreicher Integration, noch ein Sympathieträger. Die Berichterstattung der BILD zum Thema ist aber gleichzeitig ein Beispiel fragwürdiger journalistischer (?) Methoden.

Die durchaus als seriös geltende FAZ, stellt heute, in einem ansonsten sehr lesenwerten Beitrag, eine durchaus gewagte These auf. Schuld an Medienmanipulationen sind nicht die propagandistischen Absichten der Manipulatoren, sondern die durchaus unpolitischen Gesetze des Marktes, Angebot und Nachfrage.

In den letzten Tagen wurde viel über Sicherheit diskutiert. Erst gestern trafen sich die Innenminister in London um über Anti-Terror-Maßnahmen zu sprechen. Neben den Flüssigkeiten sollen es künftig auch Muslime schwerer haben ihren Ferienflieger zu besteigen.