Neuer Audi A4 Test: Sinn für Details

Mit dem neuen Audi A4 verhält es sich wie mit vielen Neuheiten der Ingolstädter zurzeit: Außen wie ein moderates, aber doch eindringliches Facelift, innen die volle Ladung an Veränderungen.

Welche Motorisierung für unseren Audi A4 Test im venetischen Hinterland die richtige wäre? Da wir etliche Kilometer Autobahn abreißen werden, wäre eine kräftige, aber leise Variante genehm. Und die bekommen wir mit dem 252 PS und 370 Nm Drehmoment mobilisierendem A4 2.0 TFSI: In sehr sportlichen 5,8 Sekunden flitzt der dank der flotten und gut abgestimmten Siebengang S tronic von 0 auf 100 und weiter auf 250 km/h Spitze. Sportlich schallt es dabei trotz des sehr nachdrücklichen Vortriebs nicht, eher genervt-angestrengt, im Wagen bleibt es dank Akustikverglasung und deutlich verbesserter Aeroakustik derweil aber schön ruhig. Das wissen wir zu schätzen und gleiten in Stille gen Horizont.

Fahrspaß kam beim Audi A4 Test nicht zu kurz

Fast in Stille, denn unser A4 TFSI verfügt über das optionale Bang & Olufsen Topsoundsystem mit 19 im Innenraum verteilten Lautsprechern. Klar, dass wir uns ordentlich auf die Ohren geben, die wummernden Bässe und feinen Höhen begeistern. Derart in Fahrt gebracht, wechseln wir dann auch gleich den drive select-Modus von comfort zu dynamic, so liegt unser Audi A4 quattro ohne nennenswerte Komforteinbußen wesentlich satter auf der mittlerweile sehr kurvigen Landstraße. Perfektes Terrain auch für die aufpreispflichtige Dynamiklenkung, spielend leicht und dennoch äußerste präzise lässt sich unsere arablaue Audi Limousine durch Weinberge, verschlafene Dörfer und Stoppelfelder manövrieren. Dabei bedingt durch den weit vorn liegenden Motor und nicht zu ignorieren war die Neigung zum Untersteuern.

 

Im A4 design ging’s äußerst gediegen zu

Innen verwöhnt uns der Audi A4 design selection nach Kräften: Sportsitze in atlasbeigem Nappaleder, Alcantara, und Eiche naturell schaffen ein einladendes, sehr elegantes wie bequemes Ambiente, ohne dabei schwülstig zu wirken. Materialverarbeitung und -güte wie üblich tadellos, das Raumgefühl indes besser: Der nun separat auf dem Armaturenträger postierte statt integrierte Zentralmonitor erlaubt dessen flachere Bauweise. Betont wird diese Neuheit im A4 ferner durch die waagerechte Linienführung, aber das ist nur eine der beiden Display-Sensationen – die zweite ist das optionale virtual cockpit, das dem neuen Audi A4 wie dem TT und dem Q7 einen 12,3-Zoll-LED mit zweierlei Darstellung verschafft. Auch schön die berührungssensitive Klimasteuerung. Finger an den Schalter halten, das Symbol wird größer.

 

Der Audi 2.0 TFSI punktete auf ganzer Linie

Nach unserer A4 Probefahrt können wir uns nur lobend äußern: Fahrdynamik und -komfort gleichermaßen hoch, Inteurier genau wie Asisstenzsysteme und Infotainment vom feinsten. Abgesehen von der nahezu unveränderten Abmessungen kam nicht das Gefühl auf, in einem Mittelklasse-Wagen, sondern in einer Executive-Limousine zu reisen. Überhaupt lohnte es beim Audi A4 Test, genauer hinzuschauen: Multitronic? Ist weg, her mit der S tronic. Halogenscheinwerfer? Hinfort, Xenonhell leuchtete das neue Basislicht, Matrix-LED-Lampen gibt’s ab November beim Audi Händler auf Wunsch. Attract, Ambition und Ambiente tauchen in den Listen auch nicht mehr auf, die beiden neuen Trimmlinien heißen Sport und Design.

Bilder: ©Arild Eichbaum, AUDI AG

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