Mr. Nobody: komplexes Science-Fiction-Drama mit Jared Leto

„Mr. Nobody“ ist ein Drama und ein Science-Fiction-Film, eine Komödie und ein philosophisches Werk. Jaco Van Dormael hat dreizehn Jahre gebraucht, um nach seinem Regiedebüt „Toto der Held“ und dem Nachfolger „Am achten Tag“ nun seine außerordentlich komplexe Geschichte zu erzählen.

Hier ist alles möglich, alles wahrscheinlich. Alles und nichts ist wahr. Mit einer solchen Grundannahme befindet sich der Regisseur auf einer metaphysischen Ebene und präsentiert mit Nemo Nobody (Jared Leto, „Fight Club“ und Sänger von „30 Seconds to Mars“) einen unzuverlässigen Erzähler, der alle Möglichkeiten offenlegt.

Mr. Nobody ist Jaco Van Dormaels erster Film seit 13 Jahren

Nemo Nobody ist im Jahr 2092 der letzte noch lebende Mensch, der einmal sterben wird – allen anderen ist ewiges Leben zuteil geworden. Der über hundert Jahre alte Mann wird von einem Reporter aufgesucht, der sich mit diesem Faszinosum beschäftigen will und ein viel größeres entdeckt. Denn Mr. Nobody erzählt ihm nicht von einem, sondern von seinen drei Leben.

Der Science Fiction Film mit der gewaltigen Metaebene stellt die Frage nach dem „was wäre wenn?“ und führt sie mit allen möglichen Nebensträngen aus. Mr. Nobody erlebt drei völlig unterschiedliche Abläufe, muss unterschiedliche Entscheidungen treffen und ihre Konsequenzen tragen. Dadurch bieten sich ihm auch unterschiedliche Chancen und er wird mit drei Schicksalen konfrontiert, aus denen er nicht wählen kann.

Jared Leto spielt einen Mann mit vielen Lebenslinien

Jaco Van Dormaels Film ist neben dem Spiel mit seinen filmischen Möglichkeiten auch in einer Literaturtradition zu sehen, in der stark auf sich selbst referenziert wird. Wie beispielsweise in „Die Frau des französischen Leutnants“ muss man sich auch hier nicht auf nur eine Wahrheit beschränken, sondern kann jegliche Entwicklung abschreiten wie man möchte.

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Sein Film ist dabei sehr fragmentiert, wird in Rückblenden und Vorschauen erzählt. Die Zuschauer werden dabei aber nicht überfordert, sondern für sie entfaltet sich das komplette Universum eines Mannes, dessen Vor- und Nachname „Niemand“ heißt und dabei doch „Jeder“ sein könnte.

„Mr. Nobody“ von Jaco Van Dormael startet am 08. Juli 2010.

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