Midnight in Paris: Woody Allens Paris-Phantasie

Gut fünfzehn Jahre nach seinem ersten Ausflug nach Paris („Alle sagen: I love you“, 1996), kehrt Woody Allen mit seiner romantischen Komödie „Midnight in Paris“ in die „Stadt der Liebe“ zurück. Und ebenfalls ist wieder sein Hauptprotagonist ein Amerikaner und ein Schriftsteller bzw. erfolgreicher Drehbuchautor, der Schriftsteller werden will.

Gil Pender (Owen Wilson, „Die Hochzeits-Crasher“) verbringt mit seiner Verlobten Ines (Rachel McAdams, „Sherlock Holmes“) und ihren Eltern ein paar Tage in Paris. Gil ist erfolgreicher Drehbuchautor, der in Paris Inspiration für seinen ersten Roman sucht und einen Neuanfang in der Stadt seiner Idole wagen will. Ines jedoch will keine Inspiration sondern Spaß und geht lieber abends tanzen, als mit Gil durch Paris zu schlendern.

Midnight in Paris: romantisch, witzig & gescheit

Eines Nachts hält plötzlich ein eleganter Oldtimer neben ihm und ein Mann bittet Gil einzusteigen. Und unversehens findet er sich in einer feuchtfröhlichen Gesellschaft wieder. Alle Personen sind im Stil der 20er/30er Jahre kostümiert und am Klavier sitzt ein Mann, der Cole Porter verdächtig ähnlich sieht. Erstaunt stellt Gil fest, dass es sich tatsächlich um Cole Porter (Yves Heck) handelt, und das junge Ehepaar, welches ihn freundlich begrüßt, niemand anderes ist als Zelda (Alison Pill, „Die Säulen der Erde“) und F. Scott Fitzgerald (Tom Hiddleston, „Thor“). Ebenso lernt er Ernest Hemingway (Corey Stoll, „Salt“), Pablo Picasso (Marcial Di Fonzo Bo), Salvador Dalí (ein Genuss: Adrien Brody, „Der Pianist“) und Gertrude Stein (Kathy Bates, „Dolores“) kennen.
Gil mag es kaum Glauben. Auf wundersame Weise ist er ins Paris der zwanziger Jahre versetzt worden, der Epoche, die für Gil die größte Bedeutung hat. Prompt verliebt er sich in die bildhübsche Adriana (Marion Cotillard, „Inception“), eine Muse von Picasso und Modigliani.

Gil erkennt rasch, dass sich diese Zeitreise beliebig wiederholen lässt, was ihn nicht nur in Erklärungsnot Ines gegenüber, sondern ihn auch in einen inneren Konflikt zur konkreten Gegenwart bringt.

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Amüsantes Zeitreiseabenteuer für Kinoliebhaber

Auch wer nicht unbedingt ein Fan von Woody Allen ist, dafür aber für intelligente und humorvolle Romanzen, sollte sich „Midnight in Paris“ unbedingt ansehen.
Selten war eine Liebeserklärung an eine Stadt (und eine Epoche) so originell ins Bild gesetzt worden. Dazu kommt ein vor Wortwitz sprühendes Drehbuch und hervorragende Darsteller.

Vor allem Owen Wilson (als Woody Allens Alter Ego) gibt sich in Gesten, Haltung und Sprache wie Woody Allens jugendliche Ausgabe.

Fazit: Einem modernen Märchen gleichende Komödie, die verschiedene Zeiten aufeinander prallen lässt und gleichzeitig eine Liebeserklärung an Paris und seine Kultur ist. Nicht nur Romantiker werden ihren Spaß haben.

Midnight in Paris
Regisseur: Woody Allen
Drehbuch: Woody Allen
mit: Owen Wilson, Rachel McAdams, Kathy Bates u.a.
Land: Spanien, USA
Kinostart: 18. August 2011

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