Comedians sind im Allgemeinen dafür bekannt, auf der Bühne schwer spontan zu wirken, was dann häufig einen gewissen Abrieb erfährt, sobald man versucht die Vielsprecher in einer Story im Film zu präsentieren. Dem Trailer zu „Männersache“ nach zu urteilen, dürfte das aber Mario Barths geringstes Problem sein, denn er tut hier genau das, wofür er auch sonst bekannt ist: Er stellt sich dar als dumm-dusseliges und unfassbar gedatetes Männerbild, dass vor allem aus Verständnislosigkeit dem anderen Geschlecht gegenüber und Flatulenz besteht. Der Titel seines Erfolgsprogramms „Männer sind primitiv aber glücklich“ ist ein Barth’sches Gesamtkonzept, über das er nicht hinauswächst. Schlimmer noch, er parodiert dieses Bild nicht einmal, sondern er zeigt es als Ideal. Wo Ingo Appelt, der sich vor Barth bereits in diesen Gefilden tummelte, immer durchscheinen ließ, dass es sich bei seinen Provokationen um Übertreibung mit dem Zweck des Entlarvens handelte, soll man bei Mario Barth einfach nur die Eigenheiten des jeweils anderen Geschlechts akzeptieren und sich gleichzeitig darüber beömmeln.
In seinem Film, der am 19.03.09 Premiere feiert, spielt er dementsprechend auch nur sich selbst: Einen Kerl, der eigentlich gerne Stand-Up-Comedian sein möchte, tagsüber alle möglichen Jobs erledigt und alles in allem keinen Fuß auf den Boden bekommt. Sein Witze sind schal und schlecht erzählt, bis er aus purer Verzweiflung anfängt, die Beziehung seines besten Kumpels (Dieter Tappert, besser bekannt als Paul Panzer) und dessen Freundin als Grundlage seiner Show auseinander zu nehmen. Das geht mit einer Menge Slapstick und Situationskomik einher und die geschlechterspezifischen Merkmale dürfen auch nicht fehlen.
Barth geriert sich als Comedian zum Anfassen. Nicht nur, dass er die Doku-Soap, in der ins Privatleben erstaunlich uninteressanter Leute geschaut wird, in eine Witzform bringt, vermeintliche Details aus seinem Liebesleben und -leid preisgibt und seine Fans in Scharen in die Hallen schleust – er bietet auf der Filmwebseite auch „VIP-Kino-Premiere-Tickets für alle Fans“. Die verschenkt er selbstverständlich nicht, die werden auch nicht verlost, nein, der treue Fan darf sie höchstselbst kaufen. Tjaja, für seine Fans ist Mario Barth nichts zu billig.
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Na da kann man ja nur gespannt sein wie sich das an den Kinokassen entwickelt.
Denn wenn man mal ehrlich ist, sind die FIlme unserer „Comedyelite“ ja meist doch nur mittelmaß bis noch schlechter!