Auch ohne deutschen Kinostart hat sich die Gangster-Komödie „Lucky Number Slevin“ von 2006 längst zum Kulthit gemausert. Durch visuell beeindruckende Inszenierung, eine Handlung voller Wendungen und seine tolle Cast bietet der Film von Paul McGuigan (inzwischen als Regisseur der BBC-Kultserie „Sherlock“ bekannt) spannende Unterhaltung.
Kein guter Start in den Tag
Für den chronischen Pechvogel Slevin Kelevra (Josh Hartnett) beginnt der Tag keineswegs gut: Nachdem er seinen Job, seine Freundin und seine Wohnung verlor, wird Slevin bei einem New York Trip zu seinem alten Kumpel Nick ausgeraubt. Auch der Besuch der Gerichtsmedizinerin Lindsey (Lucy Liu) ist nur ein kurzer Lichtblick, denn alsbald tauchen die Schläger des Gangsterbosses „Boss“ (Morgan Freeman) auf, um Slevin zu verschleppen. Denn der verschollene Nick schuldet den Verbrechern viel Geld.
Ohne seine Unschuld beweisen zu können, setzt man Slevin ein Ultimatum, um die Schulden zu begleichen. Doch noch ehe der Unglücksrabe sich sammeln kann, setzt ihm eine zweite Verbrecherorganisation ein ähnliches Ultimatum und auch der „Rabbi“ (Sir Ben Kingsley) ist nicht zum Scherzen aufgelegt.
So muss Slevin sich durch einen gefährlichen Mordkomplott manövrieren, während ihm zusätzlich der zwielichtige Cop Brikowski (Stanley Tucci) und der Auftragskiller Mr. Goodkat (Bruce Willis) auf den Fersen sind. Für Slevin entbrennt eine Scharade, bei der niemand ist, wer er vorgibt, zu sein.
Gute Katzen, böse Hunde
„Lucky Number Slevin“ orientiert sich stilistisch an den Gaunerkomödien von Guy Ritchie, der Schotte Paul McGuigan verleiht dem Thriller jedoch seinen ganz eigenen Touch. Eine detailverliebte Ausstattung mischt sich mit gekonnten Schnitten und einzigartigen Kameraperspektiven. Der Look des Films ist dabei ebenso einmalig wie die schnippischen und raffinierten Dialoge. Von den Tapeten bis hin zu den schrägen Wortwechseln ist „Lucky Number Slevin“ fantastisch inszeniert.
Morgan Freeman und Ben Kingsley liefern als alte Rivalen eine gewohnt brillante Vorstellung ab, aber vor allem Bruce Willis‘ Mischung aus Kaltschnäuzigkeit und komödiantischer Begabung findet in seinem gekonnt minimalistischen Stil den perfekten Ausdruck.
Trotz der vielen Lacher und seiner schrägen Erzählweise vermag „Lucky Number Slevin“ es, bis zum Ende Spannung aufzubauen.
Gangster, Gags und schnelle Schnitte
„Lucky Number Slevin“ bietet 110 Minuten beste Unterhaltung und ist vor allem für Fans von Guy Ritchie und Matthew Vaughn einen Blick wert. Filmisch anspruchsvoll, ästhetisch aufgenommen und voller Spiel- und Erzählwitz kann man die Geschichte um Slevin Kelevra ohne Übertreibung zu den Kultfilmen der letzten zehn Jahre zählen.
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