Dass sie es aber dennoch macht, wenn auch ohne etwas zu ahnen, hat mit einem Mann zu tun. Susanna wird den Mann heiraten, den Celia über alles liebt. Das kann diese nicht ertragen und sie flüchtet nach Amerika. Das Land, in das sie eigentlich mit Philipp ziehen wollte, um sich Anregungen für neue Sensationsfahrgeschäfte zu holen. Letztendlich findet sie heraus, dass sie davongelaufen ist. Ihr ganzes Leben lang hat sie nicht richtig hingesehen und voreilig gehandelt. Und von dieser Erkenntnis beflügelt, beginnt sie, ihrer inneren Stimme zu folgen.
Ein historischer Roman wie viele andere auch. Deswegen aber nicht schlechter. Das Schaustellermilieu und die damit verbundenen Probleme gerade auch für intelligente junge Frauen stellten bereits damals kaum überwindbare Hürden dar, mit denen sich die Autorin ausführlich – fast ein bisschen zu ausführlich – beschäftigt. Ein paar Kürzungen hier und da hätten dem 600-Seiten-Opus sicher nicht schlechtgetan.
Karin Engel: „Die Schaustellerin“, erschienen im Mai 2009 als Originalausgabe bei Knaur Taschenbuch, zu haben für 8,95 Euro.