Imhotep, Baumeister der Pharaonen: Genie oder Magier?

Wer war Imhotep? Dieser Mann, der vor so langer Zeit lebte, genau genommen ca. 2700 v. Chr., beschäftigt seitdem die Phantasie der Menschen. Es wird ihm nachgesagt, er sei der Baumeister der Stufenpyramide des Djoser und der Sechemchet-Pyramide in Sakkara. Er wird als „Schöpfer der Kunst des Bauens mit behauenen Steinen“ bezeichnet. Dem „Erfinder der Schrift“ und „Begründer der Medizin“ wird eine göttliche Herkunft nachgesagt, er bekommt einen eigenen Kult und seine Tempel werden Wallfahrtsorte für Erkrankte; er wird als Heilgott verehrt und sogar mit Asklepios, dem griechischen Gott für Heilkunst, gleichgesetzt. Endgültige Berühmtheit erlangte er in dem Film „Die Mumie“, in der er, historisch unkorrekt, mit der Geliebten des Pharaos eine Liebschaft beginnt, in dessen Verlauf er Sethos I. ermordet und selbst zu einem Untoten mutiert, dessen einziges Ziel darin besteht, seine Geliebte wiederzuerwecken und bereit ist, dafür über Leichen zu gehen.

Imhotep als Mensch

Lange Zeit wurde gezweifelt, ob es Imhotep als tatsächliche Person gegeben hat oder ob es sich bei ihm nicht nur um eine mythologische Existenz handelte. Diese Zweifel wurden durch den Fund einer königlichen Statue in Djosers Stufenpyramide ausgeräumt, auf der sein Name und alle seine Titel stehen, und die ihn als Zeitgenossen des Pharaos Djoser ausweist. Diese Beschriftung wird als Bestätigung gewertet, dass der Ägypter die Bauleitung über den Pyramidenkomplex innehatte.

Eine weitere Inschrift findet sich auf der Umfassungsmauer der unvollendeten Sechemchet Pyramide, die wahrscheinlich auch von ihm gebaut worden ist. Die Sechemchet Pyramide, deren Bau in einem sehr frühen Zustand gestoppt worden ist, gilt als die einzige Pyramide, die in der Antike nicht geplündert worden ist, sondern noch versiegelt gefunden wurde.

Seine überragende Bedeutung als Baumeister erlangte er durch den Bau der ersten Pyramide; obgleich noch eine Stufenpyramide, handelt es sich doch um eine komplexe und anspruchsvolle Weiterentwicklung der bis dato üblichen Mastabas.

Die Abstammung des Architekten

Seine genaue Abstammung ist nicht bekannt. Es gibt Hinweise, dass er ein Bruder des Djoser gewesen sei.

Imhotep wird ein Magier

Nach seinem Tod, übrigens wird seine in Sakkara vermutete Grabstätte immer noch gesucht, wurden um seine Person viele Legenden gewebt, die, in dem noch 3.000 Jahre fortbestehendem Alten Ägypten, immer fantastischer wurden. So ist die Verehrung als „Begründer der Schrift“ absolut hinfällig, da es Hieroglyphen aus den vorherigen Dynastien gibt. Die ältesten Schriftzeichen stammen gar von dem Volk der Sumerer. Sein Ruf als „Begründer der Medizin„, und dadurch bedingt seine Betrachtung als Magier (die Ägypter unterschieden nicht zwischen Magie und Medizin), erfolgte möglicherweise durch ein ausgeprägtes Heilwissen, aber dies ist nicht nachweisbar.

Eine Kultfigur wird er erst in der saitischen Zeit, die auch als „Renaissance des Alten Ägyptens“ bekannt wurde und alles verehrte, was an die großen Blütezeiten des großen Reiches erinnerte.

Trotz all der Legendenbildung um seine Person sollte sein Vermächtnis nicht kleingeredet wird. Die unglaublichen Schwierigkeiten, mit den damals technischen Möglichkeiten eine Pyramide zu bauen, ist eine unumstrittene Leistung, die mit Sicherheit eine außerordentliche Persönlichkeit erfordert.

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