In „I am Love“ wird eine reiche Familie aus Milan durch mehrere Ereignisse aufgerüttelt. Der Reichtum der Rechhis basiert auf dem Textilienhandel, der bereits in der zweiten Generation zu Wohlstand führte, und dem Zusammenhalt der Familie. Doch als der Patriarch Edoardo Recchi Senior (Gabriele Ferzetti) bei einem Dinner an seine beiden Söhne Tancredi (Pippo Delbono) und Edoardo Junior (Flavio Parenti) übergibt, ist dies der erste Schritt, der die Familie auseinander treibt.
I am Love: Familiendrama in Italien
Edoardo Jr. hätte wohl niemand die Leitung des Betriebes zugetraut. Und auch er selbst hat vor, mit seinem Kumpel Antonio (Edoardo Gabbriellini) ein Restaurant zu eröffnen. Dieser wurde zum Dinner mitgebracht und gewinnt mit seinen Speisen das Herz und die Leidenschaft von Tancredis Frau Emma (Tilda Swinton). Nachdem sie erfährt, dass ihre Tochter Elisabetta (Alba Rohrwacher) nicht nur ihren Studentenstatus in London aufgibt, sondern zudem auch noch lesbisch ist, wird sich Emma bewusst, dass auch sie am Scheideweg ihres bisherigen Lebens steht. Sie beginnt mit dem Koch eine leidenschaftliche Lovestory.
Regisseur Luca Guadagnino drehte mit Tilda Swinton 1999 „The Protagonists“ und begann hier mit seiner Schauspielerin den Stoff des Familiendramas „I am Love“ („Io sono l’amore“) zu entwickeln. In dem wundervoll von Yorick Le Saux fotografierten Film werden nicht nur die Widrigkeiten innerhalb und zwischen der gesellschaftlichen Stände verhandelt, sondern auch die Aufgabe angestammter Lebensumstände der Selbstverwirklichung wegen.
[youtube UUXEAhJb_O0]Tilda Swinton: Kontrolle und Leidenschaft
Tilda Swinton spielt Emma Rechhi mit einer unterkühlten, kontrollierten Art, die ihr nicht nur hervorragend steht, sondern auch die Lebensqualität der milanesischen Familie widerspiegelt. Wenn ihre Leidenschaft für den Koch Antonio entfacht wird, kann die britische Schauspielerin in eine ebenso plausible, komplett konträre Rolle schlüpfen. Der Arthaus Film selbst orientiert sich dabei in seinen Aufnahmen an großen Vorbildern wie Luchino Visconti und Alfred Hitchcock, Leo Tolstoi und Gustave Flaubert.
„I am Love“ hatte seine Premiere beim Sundance Film Festival und wird am 14. Oktober 2010 die deutschen Leinwände erreichen.
I am Love (Io sono l’amore)
Regie und Drehbuch: Luca Guadagnino
Mit: Tilda Swinton, Flavio Parenti, Edoardo Gabbriellini, Alba Rohrwacher, Gabriele Ferzetti, Pippo Delbono
Musik: John Adams
Kamera: Yorick Le Saux
Studio: First Sun
Vertrieb: Magnolia Pictures, Mikado Film
Länge: 120 Minuten