Portugal Kultur: Überblick über Literatur, Kunst und Musik

Portugals Kultur zeichnet das Land aus. Neben literarischen Meisterwerken und berühmten Kunstgemälden definiert sich Portugal vor allem durch die volkstümlichen Klänge, genannt Fado. Mit dieser Stilrichtung verkörpern Interpreten ihre eigenen Gefühle und besingen die im Land einst vorherrschende Kluft zwischen Wohlstand und Armut, Krieg und Frieden, Trauer und Freude.

Portugiesische Literatur

Der Dichter Luís de Camões (1524-1580) gehört als Autor der epischen Poesie ‚die Luisaden‘ zu den bekanntesten Schriftstellern Portugals. Auch Fernando Pessoa (1888-1935), der seine Werke überwiegend unter drei Heteronymen verfasste, kann sich in diese Liga einreihen.

Zu den bedeutendsten portugiesischen Novelisten gehören Ena de Queiros (1845-1900), Jorge Amado (1912-2001) sowie José Saramago (geboren 1922), dem 1998 der Nobelpreis für Literatur verliehen wurde. Auch António Lobo Antunes, ein zeitgenössischer Romancier, ist erwähnenswert. Der mehrfach ausgezeichnete Autor thematisiert in seinen Romanen die Geschichte Portugals, wobei er dabei das Schicksal ’normaler‘ Menschen in den Vordergrund rückt.

Portugiesische Kunst

Portugals künstlerische Seite kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Die erste Blütezeit ging mit dem Werk von N. Gonçalves im 15. Jahrhundert einher. Danach dominierten flämische Einflüsse die Kunst und wurden während der Renaissance von italienischen Einwirkungen abgelöst. Besonders charakteristisch war die Bildnismalerei, mit welcher C. De Moraes (um 1560) Portugals Kunstwesen neuen Glanz verlieh.

Im Barock dominierten dekorative Aspekte und brachten im 18. Jahrhundert Künstler wie F. Vieira und D. Sequeira hervor. Seit der Romantik wird Portugals Kunstszene maßgeblich von der französischen Strömung beeinflusst. Das letzte Jahrhundert stand im Zeichen von M. E. Vieira da Silva, der durch sein Können Weltruhm erlangte.

Portugiesische Musik

Fado, gleichbedeutend mit Schicksal, ist eine portugiesische Musikrichtung, welche die Seele des Landes widerspiegelt. Die melancholisch traurigen Klänge handeln von Schicksal, Verzweiflung, Melancholie, Trauer und Untreue. Jeder Sänger interpretiert die Lieder auf seine ganz eigene Art und Weise und bringt dabei seine Gefühle spürbar zum Ausdruck. Die Sängerinnen Cristina Branco und Mariza gehören zu den beliebtesten ‚Fadistas‚ des Landes.

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Der Ursprung dieser volkstümlichen Musik geht auf den Anfang des 19. Jahrhunderts zurück. Damals besangen Menschen sozial benachteiligter Schichten ihr Elend und ihre Not. Jahre später erlebte Fado einen Aufstieg in aristokratische Sphären, welche die melancholischen Lieder als Ausdruck ihrer Exzentrizität verstanden.

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