Heises Resterampe

So ähnlich muss der Dialog verlaufen sein, denn anders ist es nicht zu erklären, dass sich in der aktuellen c´t ein Beitrag unter dem Titel "Teure Wegweiser" findet, der sich mit der – mittlerweile anachronistischen – Problematik der Übernahme von Kartendaten als Anfahrtskizzen in die persönliche Website befasst. Zwei volle Heftseiten lang beschreibt der Rechtsanwalt Peter Fischer umfangreich die Risiken und Kosten der Verwendung von kartografischem Material der einschlägigen Verlage. Er empfiehlt, preiswerte Pläne aus dem öffentlichrechtlichen Bereich einzusetzen, keinesfalls solle man Karten aus Stadtplan.net oder anderen Diensten klauen, alles gefährlich.

Der einigermaßen informierte User fragt sich nach wenigen Sätzen, warum nicht auf Google Maps hingewiesen wird. Bis zum Ende des Artikels findet der Dienst keinerlei Erwähnung. Google Maps lassen sich für Websites, die dem Surfer kostenlos verfügbar sind, uneingeschränkt nutzen. Man kann Satellitenbilder, reine Kartendaten oder eine Kombination aus beidem anzeigen lassen und auf der eigenen Website risikofrei einbinden. Lediglich ein entsprechender Api-Key ist erforderlich, aber nach kurzer Registrierung kostenfrei zu bekommen.

Das kommt davon, wenn man einen Juristen beauftragt, der entweder keine Ahnung von der Variationsbreite hat. Oder das kommt davon, wenn man juristische Beiträge ein paar Monate liegen lässt. Beides schlecht, Heise.

3 Meinungen

  1. Herrlich wenn man über solche offensichtlichen Fehler in Magazinen stößt aber leider kein Einzelfall mehr. Aus dem Grund vermeide ich jeglichen Kontakt mit ComputerBild und CHIP. Andererseits sollte man für eine kompetente Rechtsberatung auch nicht gerade den nächsten Zeitschriften Händler aufsuchen.

  2. Heise hat inzwischen erklärt, die AGB von Google seien nicht eindeutig in der Frage der kommerziellen Nutzung der Maps. Google sieht das aber anders, denn dort heißt es: „The Maps API is a free beta service, available for any web site that is free to consumers.“ Zu Deutsch: Solange meine Website an sich den Besucher nichts kostet, kann ich auch die Maps verwenden. Fruchtloser Dementiversuch, Heise!

  3. das solche fehler bei der c´t vorkommen ist ja mal richtig lustig 🙂

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