Jeder muss mal sterben. Aber wie muss man leben, wenn der Tod einem nur noch ein überschaubares Zeitfenster gewährt? Oder vielmehr wie kann man so leben. Der 1963 in Gera geborene Dresen bewies schon vorher mit Filmen wie „Sommer vorm Balkon“ und „Wolke 9“ sein Gespür für Geschichten. In Halt auf freier Strecke zeigt er, was man nicht sehen will, worüber man nicht spricht und nimmt den Zuschauer mit in eine Familie, die mit der Diagnose eines Gehirntumors umgehen muss. Frank Lange wird sterben, im Kreis seiner Liebsten, und seine Frau Simone sowie die Kinder Mika und Lilli werden ihn auf diesem Weg begleiten. So sehr es auch weh tut, so sehr es auch an allen zehrt.
Halt auf freier Strecke: Ist es wahr, dass du stirbst?
Wird Frank am Krankenbett von seinem Sohn gefragt. – „Ja, klar Alter.“ Antwortet Frank. – „Krieg ich dann dein I-Phone?“ Nicht alles in diesem Film ist traurig. Der Humor, der immer wieder die Spannung durchbricht, ist wichtig, teilweise pechschwarz und funktioniert. Auch ein Grund dafür, dass man das Schweigen, den Verfall, die Hilflosigkeit ertragen kann.
Halt auf freier Strecke: Ich wollte sowieso nie auf die Malediven
Das Wesen dieses Films ist aber nicht Mitleid, sondern Authentizität. Dazu passt, dass quasi keine Dialoge vorlagen. Die Darsteller, allen voran Milan Peschel und Steffi Kühnert, aber auch die Laien, improvisieren, agieren und reagieren überzeugend. Halt auf freier Strecke – kein Film der Spaß macht, aber ein Film der schmerzt.
Gewinnt Freikarten für den Film!
Wir haben für euch nun nicht nur einen exklusiven Filmausschnitt für euch, sondern auch noch ein Gewinnspiel. Schreibt uns einfach bis zum 1. Dezember 2011 eine E-Mail mit dem Betreff „Halt auf freier Strecke“ an info[ät]germanblogs.de und gebt euren Namen, sowie eure Adresse an, um eine von drei Karten für euch und eine Begleitung zu gewinnen.
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Halt auf freier Strecke
Drama, Deutschland 2011
Regie: Andreas Dresen
Buch: Andreas Dresen, Cooky Ziesche
Kamera: Michael Hammon
Darsteller: Steffi Kühnert, Milan Peschel, Talisa Lilli Lemke, Mika Nilson Seidel.
Laufzeit: 110 Minuten.
Kinostart: 17.11.2011
„Halt auf freier Strecke“ ist ein außergewöhnlicher Film, der extrem berührt (bis zur Schmerzgrenze). Er ist bestimmt keine leichte Kost, aber wirklich sehenswert.Schade, dass den Film nur wenigen Kinos im Programm haben. Der Hauptdarsteller spielt grandios. Dieser Film hat völlig zurecht den „Deutschen Filmpreis 2012“ erhalten.