EVG-Streik: Bahn stellt den Fernverkehr am Freitagvormittag ein

Pendlerinnen und Pendler sowie Urlaubsreisende müssen am Freitagmorgen mal wieder ganz mutig und flexibel sein: Die Gewerkschaft EVG hat ab 3 Uhr nachts zu einem Warnstreik aufgerufen. Ab diesem Zeitpunkt fahren keine Fernzüge.

Erst ab 13 Uhr beginnen die Waggons wieder zu rollen. Mit Ausfällen und Verspätungen ist auch danach noch zu rechnen.

Arbeitsniederlegung zwischen 3 und 11 Uhr

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hat die Beschäftigten der Bahn zu einem Warnstreik am Freitag aufgerufen, um ihre Forderungen gegenüber der Bahn als Arbeitgeber durchzusetzen. Sie sollen zwischen 3 Uhr nachts und 11 Uhr am Vormittag ihre Arbeit niederlegen.

Daraufhin kündigte die Bahn an, den Fernverkehr bis 13 Uhr ruhen zu lassen. Danach wird der Verkehr schrittweise wieder aufgenommen. Allerdings müssen die Bahnreisenden mit negativen Streikauswirkungen bis in die frühen Abendstunden rechnen.

Auch der DB-Regionalverkehr ist vom Warnstreik betroffen: Er fällt am Freitagvormittag ebenfalls über weite Strecken aus. Betroffen ist zum Beispiel die Hamburger S-Bahn. Außerdem endet am Freitagabend die diesjährige Hannovermesse. Der Streik dürfte die Rückreisepläne vieler Messebesucherinnen und -besucher durcheinanderbringen.

Neue Tarifverhandlungen ab Dienstag

Am nächsten Dienstag sollen die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und der Bahn weitergehen. Die Vertreter der EVG fordern in den Verhandlungen mit der Branche für die Arbeitnehmer 650 Euro pro Monat mehr, für die oberen Einkommen sollen es zwölf Prozent mehr sein.

Laut EVG geht es nicht darum, die Fahrgäste zu bestrafen, sondern den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Zurzeit verhandelt die EVG in der zweiten Tarifrunde sukzessive mit 50 Eisenbahnunternehmen.

Wiederkehrende Arbeitskämpfe bei der Bahn

Es gab in der Vergangenheit immer wieder Streiks von Bahnmitarbeitern in Deutschland. In der Regel handelt es sich dabei um Arbeitsniederlegungen, die von den Gewerkschaften organisiert werden, um bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne für die Beschäftigten der Bahn zu erreichen.

Die letzte größere Streikwelle bei der Deutschen Bahn fand im Winter 2018 statt. Dabei kam es zu zahlreichen Zugausfällen und Verspätungen im Fernverkehr sowie im Regionalverkehr. Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) und die EVG hatten zu Streiks aufgerufen, um ihre Forderungen durchzusetzen.

Weitere Streiks von Bahnmitarbeitern in Deutschland sind möglich, wenn die Gewerkschaften und die Bahn nicht zeitnah eine Einigung bei den aktuellen Tarifverhandlungen erzielen.

Zusätzliche Streiks auf den Flughäfen

Auch Flugreisende sind fast zeitgleich von Warnstreiks betroffen: Bereits am Dienstag hatte die Gewerkschaft Ver.di für Donnerstag und Freitag zu Arbeitsniederlegungen an den Airports Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn aufgerufen. Betroffen sind unter anderem der Luftsicherheitsbereich und die Fahrgastkontrolle.

Allein in Hamburg dürften 80.000 Fluggäste von diesem Streik betroffen sein.

Bildnachweis: Pixabay, 3952254, holzijue

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