Die um ca. 15 Uhr aufgenommene Suche nach einem geeigneten Programm gestaltete sich erst einmal schwierig. Wohl dem, der eine Arbeit hat und sich nicht nachmittags vor die Glotze setzen muss. Ich jedenfalls fand nur Müll, abgesehen vielleicht von der WDR-Sendung „Planet Wissen“ in der es um Parkinson-Patienten und Hirnschrittmacher ging (und die mich zu amüsanten Überlegungen darüber bewegt hat, was ich einigen deutschen „Promis“ wohl zu Weihnachten schenken würde) und, wenn’s sein muss, auch der aktuellen ARD-Zoo-Doku „Giraffe, Erdmännchen & Co.“ Doch heute konnte ich den Tieren in Frankfurt und Kronberg/Ts. nicht so viel abgewinnen, auch wenn ich mich vor der Nilpferd-Dame verneigen möchte, die mal eben 200 Kilo abgenommen hat.
Ich beschloss, auf Nummer Sicher zu gehen und griff zur Konserve. Immerhin warten noch immer zwei „Simpsons“-Staffeln auf erneute Sichtung, denn auch der Erfinder der Serie will per Audio-Kommentar zu Wort kommen, ebenso die Regisseure und Autoren der jeweiligen Folgen. Zum Beispiel Conan O’Brien, dessen BBC-Late Show ich vor Jahren fast allabendlich gesehen habe und der für ein paar besonders lustige „Simpsons“-Episoden verantwortlich ist. Und wo ich schon mal vorübergehend meinen ganz persönlichen Springfield-Tag ausgerufen hatte, schaltete ich auf Verdacht um 18 Uhr ProSieben ein. Und – siehe da – es lief tatsächlich eine Folge, die ich noch gar nicht kannte. Danach ging’s – kurz umgeschaltet – gleich weiter mit dem „Perfekten Dinner“ auf VOX.
Angestachelt von dem ganzen Gekoche verließ ich anschließend kurz Sofa und Wohnung und begab mich in den Einzelhandel, um ein Suppenhuhn und andere Zutaten für die für den nächsten Tag geplante Heil-Brühe zu besorgen. Wieder daheim entpuppte sich das Huhn dann als Hähnchen, und zwar eins zum Braten. Also nix mit Hausmitteln, muss ich wohl auf die Wundermittel der Schulmedizin zurückgreifen. Aber zurück zum Fernsehen. Während der Hamburger SV im DSF nach anfänglicher Führung dann wie gewohnt doch noch auf ein finales drei zu eins zusteuerte, zappte ich immer öfter weg, und zwar wieder zurück zu VOX. Dort sollte eigentlich ab 21.10 Uhr der „Top Dog“ ermittelt werden, aus irgendwelchen Gründen hat der Sender die Show jedoch auf den Sonntagnachmittag geschoben.
Statt also das Hundecasting zu verfolgen in der Hoffnung, dass Kay und Kassam endlich gehen müssen, habe ich mir dann eben einen schönen Reportagen-Abend gegeben. So konnte ich etwa einiges über einen spektakulären Kriminalfall, die Kaufpreise von Luxusvillen, die Kinderfreundlichkeit von Vermietern und die harte Aufnahmeprüfung an der Kölner Sporthochschule lernen. Auch nicht schlecht, aber über das Fehlen eines Suppenhuhns vermag mir das nicht hinweg zu helfen. Vielleicht sollte ich mir morgen eine weitere „Simpsons“-Staffel zulegen. Bleibt nur zu hoffen, dass ich mich nicht wieder vergreife und auf einmal „Stargate“ im DVD-Player landet. Oder „Stromberg“.