Eine Promotion im Fernstudium erwerben: Wege außerhalb der Assistenzstelle
in Bildung & Beruf
Dezember 20, 2011
Manche fragen sich, ob die akademische Laufbahn radikal weiterverfolgt oder von ihr als grober Fehler abgeschworen werden soll. Die Wahrheit liegt jedoch nicht in der Einfachheit des Extrems. Erfolgreich die eigene Berufung entwickeln oder einem Ruf folgen, so mag es weitergehen. Bei allen guten Wünschen, diese Schicksalsvorstellung entspricht dem normalen Leben nicht, leider. In medio virtus. Also den Doktor machen lassen, Guttenbergen oder promovieren? Für den braven Promotionsstudenten mittlerer Art und Güte eine culpa in contrahendo und kaum vorstellbar. Alles verworfen, es ist beim besten Willen eine ausweglose Lage, möchte man meinen. Glücklicherweise bietet die Promotion im Fernstudium allen Befähigten, die unter Erfolgsdruck stehen, Hoffnung.
Promotion im Fernstudium: Daran sollten Sie denken!
- Promotionsberechtigung
- Exposé des Promotionsvorhabens
- Wissenschaftlicher Betreuer der Promotion
- Ressourcen
Promotion im Fernstudium: So gehen Sie vor!
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Präliminarien I
Im deutschen Bildungsföderalismus setzen alle Promotionsordnungen das erfolgreich absolvierte, längere Studium voraus. Wer klassisch das Diplom oder den Magister an einer Universität erworben hat, kann innerhalb seiner Fakultät promovieren. Das erste Staatsexamen (Lehramt, Jura,
Medizin) berechtigt ebenfalls zur Promotion innerhalb der Fakultät. Absolventen mit FH-Diplom können nach Maßgabe der Promotionsordnung auch an einer Universität promovieren. Dementsprechend kann ein qualifizierendes Nachstudium erforderlich sein. Dies gilt insbesondere für
Bachelor, die lediglich über ein Programm promoviert werden können. Master können in ihrer Fakultät promovieren. Von FH-Mastern können Universitäten Zusatzleistungen verlangen.
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Präliminarien II
Über die Zulassung zur Promotion entscheidet der Promotionsausschuss der jeweiligen Fakultät. Hierbei wird das Exposé des Promotionsvorhabens gesichtet, dann über ein passendes Thema und einen verfügbaren Promotionsvater entschieden. Wider Erwarten kann an der Fernuniversität Hagen zwar promoviert werden, doch ohne das spezielle Programm einer Fernpromotion. Auch hier wird im klassischen Verfahren, nämlich als Assistent, promoviert. Im Umkehrschluss ist an der Fernuniversität wie an allen Präsenzuniversitäten eine externe Promotion, eine „Promotion im Fernstudium“, möglich – wenn sich hierfür ein Doktorvater bereit erklärt. Der erhebliche Aufwand, wissenschaftliche Betreuung für ein externes Promotionsvorhaben zu finden, wird belohnt, indem die Immatrikulation an den Universitäten dann regelmäßig gebührenfrei ist. Alternativ bietet sich die kostenpflichtige Promotion im Fernstudium bestimmter Fächer wie Wirtschaft, Gesundheitswissenschaften und Industrial Engineering an gleichgestellten Hochschulen mit Promotionsrecht an. Die Dauer beläuft sich auf 3 Jahre Regelstudienzeit und die Kosten liegen bei 15.000 bis 42.000 Euro. Weibliche Teilnehmer erhalten teilweise 25 Prozent „Frauenförder
stipendium„.
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Fazit
Wer sich akademisch weiter spezialisieren und mit einer
Promotion der Welt oder Nachwelt etwas mitteilen möchte, mag dies auf oben beschriebenen Wegen tun. Kostenpflichtige Promotionsprogramme machen das Vorhaben durch eine klare Geschäftsgrundlage überschaubar. Wer sich zum Führen eines akademischen Grades berufen fühlt, aber nicht über mehrere tausend Euro Studiengebühren im Jahr verfügt, mag sich autonom um einen Doktorvater für das externe Promotionsvorhaben bemühen. Hochbegabte, doch weder finanziell noch gesellschaftlich erfolgreiche Menschen, fassen im Promotionsverfahren möglicherweise nicht Fuß. Statt von einer weiteren akademischen Spezialisierung zu profitieren, mögen sie, geläutert und geistig mündig, im echten Leben von Kommunikation und Schwarmintelligenz lernen.
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Hochschule 2011-12-20
Sehr interessant, dieses sprachliche Kleinod!