Effi Briest ist ein ungestümes junges Mädchen, das mit knapp 18 Jahren mehr oder weniger ihrer Mutter zuliebe den deutlich älteren Baron von Instetten heiratet. Sie führen eine gute Ehe, allerdings lassen Leidenschaft und Verständnis bei dem eher väterlich-erzieherischen Instetten zu wünschen übrig. Was Effi unweigerlich in die Arme des jungen und charmanten Major Crampas treibt. Diese Liaison hat Jahre später verhängnisvolle Folgen, als der Baron durch Zufall dahinterkommt und sich durch Ehre und Anstand gezwungen fühlt, sich zu duellieren. Nachdem er den einstigen Nebenbuhler eliminiert hat, verstößt er – entgegen seiner inneren Stimme – seine Frau. Die gemeinsame Tochter Anni behält er und bringt sie gegen Effi auf – sehr zu deren Leidwesen. Und auch, wenn Effis Eltern die junge Frau finanziell unterstützen, ihre Herzen öffnen sich erst spät – fast schon zu spät.
Fontanes Ton lässt den Jugendstil vor dem inneren Auge aufleben. Die leicht ‚gestelzt‘ wirkende Wortwahl hat etwas Faszinierendes, das den Leser und Hörer komplett in seinen Bann zieht.
Julia Jentsch, die auch in der demnächst in den Kinos anlaufenden Verfilmung die Effi verkörpert, hat den jugendlichen Charme, der für eine solche Vertonung notwendig ist. Sie ist 1978 in West-Berlin geboren und dort auch aufgewachsen. Ihr Drang, Schauspielerin zu werden, wurde von der Familie zu Recht unterstützt. Inzwischen hat sie einige Anerkennung erhalten für ihre Arbeit bei Theater und Film.
Theodor Fontane: „Effi Briest“ als gekürzte Lesung auf vier CDs mit einer Lauflänge von etwas mehr als fünf Stunden, erschienen bei Hörbuch Hamburg im Januar 2009 (Preis: rund 23 Euro) . Hier erscheint übrigens demnächst auch das Original-Hörspiel zum Film, der am 12. Februar in den Kinos anläuft.