Echtes Kobe Rind kaufen: Wie geht das?

Um das Kobe Rind ranken sich diverse Mythen und Legenden. Zahlreiche Fernsehdokumentationen haben sich dem Thema gewidmet, und vor allem die unkonventionellen Aufzuchtmethoden der japanischen Rinderbauern sind hierzulande legendär. Klassische Musik, Massage mit Sake, und täglich Bier zu trinken: ein Kobe Rind führt anscheinend ein sehr angenehmes Leben.

Allerdings ist dieses meistens schon nach 2 Jahren vorbei, wenn die Tiere den letzten Weg zur Schlachtbank antreten müssen. Hier hat das perfekt marmorierte Fleisch seinen Ursprung – Doch ist es außerhalb Japans überhaupt möglich, durch den Genuss eines Kobe Steaks in den siebten Steakhimmel zu kommen?

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Kobe Rind einkaufen: So wirds gemacht!

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Zunächst eine kleine Erklärung zu den geläufigen Begriffen. Echtes Kobe Rind entstammt der japanischen Rasse Wagyu. Die pechschwarzen Tiere sind im Schnitt um ein Drittel kleiner als andere Zuchtrinder, und wiegen dementsprechend weniger. Dies macht ihre Aufzucht aufwändiger und teurer, jedoch können sich die Bauern in Japan aufgrund der stattlichen Preise von bis zu 5000 Yen pro 100 Gramm Kobe Beef diesen Luxus problemlos leisten.
Außerhalb von Japan existieren ebenfalls Wagyu-Züchtungen, doch diese Tiere können im Gegensatz zu ihren Verwandten in Kobe keinen lupenreinen Stammbaum vorweisen. In der Regel werden Wagyu-Rinder in Australien und den USA mit Black Angus Tieren gekreuzt. Das Fleisch dieser Rinder darf nicht als Kobe Beef bezeichnet werden, da es sich bei diesem Begriff um einen geographisch geschützten Markennamen handelt, ähnlich wie Champagner.
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Wer außerhalb Japans ein Kobe Rind kaufen möchte, muss sich leider mit einer Nachzüchtung zufrieden geben. Die japanischen Züchter sind akribisch darauf bedacht, weder Embryos, Samen oder Jungtiere der Wagyu-Rasse zu exportieren. In den frühen Neunziger Jahren wurden für Forschungszwecke einige Tiere in die USA überführt. Dieser Zuchtbestand gründete die Wagyu-Linie außerhalb Japans, von dem viele Züchter noch heute profitieren. Auch in Deutschland grasen bereits Wagyu-Rinder auf den Wiesen.
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Echtes Kobe Beef ist bedauerlicherweise nicht außerhalb der Staatsgrenzen von Nippon erhältlich. Die geringe Produnktionsmenge des edelsten Fleisches der Welt rechtfertigt diese Knauserigkeit, denn Japans Gourmets reißen sich förmlich um das unvergleichlich fein marmorierte Fleisch. Der Unterschied zu den Nachzüchtungen lässt sich auf jeden Fall schmecken, denn westliche Rinder unterscheiden sich genetisch von der japanischen Rasse. Über Jahrzehnte haben westliche Züchter versucht, das Fett aus dem Gewebe der Rinder zu verbannen. Im Falle von reinrassigen Wagyu-Tieren ist dies nicht der Fall, da sich der Geschmacksträger durch die gesamte Struktur des Fleisches zieht.
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Auch wenn es nicht mit dem Original vergleichbar ist: Ein Wagyu-Steak ist auf jeden Fall ein kulinarisches Erlebnis, und ideal für ein Festtagsessen geeignet. In Deutschland gibt es diverse Internetadressen, die tiefgefrorenes Wagyu-Beef aus den USA oder Australien vertreiben. Wer die Ware vor dem Kauf selbst in Augenschein nehmen will, sollte sich in der Feinschmeckermetzgerei seines Vertrauens informieren. Das KaDeWe in Berlin bietet beispielsweise eine Auswahl an Wagyu-Beef in der Feinkostabteilung an.
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Eine weitere Möglichkeit, um in den Genuss von Wagyu-Fleisch zu kommen, ist die direkte Bezugsquelle über den Züchter. Im Jahre 2007 gründete sich der Wagyu Verband Deutschland, dem zahlreiche Rinderbauern aus dem ganzen Land beigetreten sind. Über die Homepages der Betriebe lässt sich das Wagyu-Beef auf Anfrage direkt beziehen.

Tipps und Hinweise

  • http://www.wagyuverband.com/index.php/home.html
  Zeitaufwand: 60 Minuten Schwierigkeitsgrad:  

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Eine Meinung

  1. Bestes Wagyu gibt es in gut sortierten Feinkosthandel wie Kaufhof Galeria, KADEWE aber auch bei Regionalen guten Feinkosthändlern wie EDEKA Fleischabteilung.
    Im Internet kann ich Otto-gourmet, gourmetfleisch, gourmetstar oder auch besonders gut e-steakhouse vorschlagen. dort bekommt man echte Auswahl unterschiedlicher Marmorierungsgrade.
    Viel Erfolg auf der Suche.
    Kulinarische Grüße
    der Freddy

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