Lebenshaltungskosten: Teuerungsrate bei Nahrungsmitteln im Vorjahresvergleich um 18,7 Prozent gestiegen

Schlechte Nachricht fürs Portmonee: Die Lebensmittel sind innerhalb von zwölf Monaten um fast 19 Prozent teurer geworden. Ursachen für diese Entwicklung sind die Energiekrise als Folge des Ukrainekonflikts, die angespannte politische Weltlage sowie der Arbeitskräftemangel.

Hohe Preissteigerungen bei Speiseölen, Molkereiprodukten, Fleisch und Brot

Laut Angaben des Statistischen Bundesamts stiegen die Preise für Nahrungsmittel im Zeitraum von September 2021 zu September 2022 auf 18,7 Prozent an. Zum Vergleich: In der Zeit zwischen den Jahren 2000 und 2019 lag dieselbe Teuerungsrate nie über dem Wert von 1,5 Prozent.

Besonders teuer geworden sind Speiseöle und-fette mit einem Plus von 49 Prozent, gefolgt von Eiern und Molkereiprodukten mit plus 29,1 Prozent. Fleischwaren haben sich um 19,5 Prozent verteuert, und Brot sowie andere Getreideerzeugnisse um 18,5 Prozent.

Kostensteigerungen belasten die Land- und Lebensmittelwirtschaft

Gründe für den starken Preisanstieg sind die Kostensteigerungen bei Energie, Dünge- und Futtermitteln. Zudem leiden die Lebensmittelhersteller unter dem Mangel an Arbeitskräften und dem angestiegenen Mindestlohn. Beides verteuert die Personalkosten.

Weiterhin beeinflussen Spekulationen an den Finanzmärkten die Preise. Dort wird mit Butter, Pflanzenölen oder Weizen gehandelt, ebenso wie mit Erdöl und Gas.

Bäckereiprodukte: Hamsterkäufe sind nicht notwendig

Die Sorge um eine Mehl- und Brotknappheit ist zumindest in Deutschland zurzeit unbegründet. Zwar sind sowohl Russland als auch die Ukraine wichtige Weizenlieferanten, aber Deutschland und Frankreich sind die größten Getreideproduzenten innerhalb der EU und importieren somit kein Brotgetreide. Die Agrarmärkte der EU dürften demnach trotz Ukrainekrieg stabil bleiben.

Aus diesem Grund sind Hamsterkäufe unnötig. Sie sind zudem kontraproduktiv, da leere Regale die Verbraucherinnen und Verbraucher unbegründet verunsichern und darüber hinaus zu temporären Engpässen führen, die bei normalem Konsumverhalten vermeidbar sind.

Angespannte Lage beim Speiseöl

Deutschland ist beim Speiseöl auf Importe aus anderen Ländern angewiesen. Es bezieht seinen Bedarf üblicherweise aus der EU, Kanada, Osteuropa sowie den Vereinigten Staaten von Amerika.

Bereits vor dem Angriff Russlands gegen die Ukraine gab es bei der Versorgung mit Speiseöl Probleme: Die großen Hitzewellen der letzten Jahre führten in Kanada und Südamerika zu Ernteausfällen, und die erhöhte Nachfrage nach Biodiesel erhöhte die Preise am Weltmarkt.

Hinzu kamen Preissteigerungen bei der erforderlichen Energie und den Düngemitteln. Auch der Handel mit Raps beeinflusste die Preise in Deutschland und der EU. Seit dem Ukrainekrieg hat sich diese Lage weiter verschärft, denn sowohl Russland als auch die Ukraine produzieren zusammen über drei Viertel der globalen Sonnenblumenproduktion.

Das führt zu den gegenwärtigen Lieferproblemen beim Sonnenblumenöl. Allerdings gibt es in Deutschland für die Verbraucherinnen und Verbraucher dauerhaft erhältliche Alternativen, wie etwa Olivenöl oder Rapsöl. Deshalb müssen für Speiseöl ebenfalls keine Hamsterkäufe getätigt werden.

Bildnachweis: Pixabay, 1165437, Alexas_Fotos

Eine Meinung

  1. Das sind aber wirklich schwindelerregende Zahlen.

    Alles Gute

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