DSDS, Popstars, X-Factor: Welche Jury ist die Beste?

Um zu entscheiden, welche Jury den Zuschauerpreis erhalten sollte, müssen natürlich die Disziplinen fest gelegt werden. Für eine Casting Show dürften das Witz, die Chemie untereinander und natürlich die Qualität der Bewertungen sein.

Die witzigste Jury

Bohlens „Du singst wie eine vertrocknete Steckrübe“-Sprüche sind eigentlich weder innovativ, noch zutreffend, aber aus purer Gehässigkeit lacht man sich dennoch ins Fäustchen, wenn daraufhin ein hagerer Metalfreak in Tränen ausbricht.
Dagegen wirken die lahmen Sprüche von Soost ernüchternd und gewollt, zumal Soost eher wenig bis gar keinen Humor versteht. Bei X Factor ist man sowieso viel zu nett, um im großen Stil zu mobben. Punkt an DSDS für das Beleidigen in gehobener Klasse.

Die Chemie untereinander

Wenn man Charaktere wie Dee oder Dieter in einer Jury sitzen hat, ist es klar, dass die anderen Mitglieder in einem fliegenden Wechsel ausgetauscht werden, denn selbst mit guter Bezahlung ist die Arbeit mit einem Egomanen anstrengend und verdirbt den Appetit. Da bei X Factor alle Mitglieder auf ungefähr gleichem Level von sich eingenommen sind und tatsächlich auch die Kunst beherrschen, sich gegenseitig zu respektieren, geht dieser Punkt an das dynamische Trio.

Qualität der Bewertung

Wenn es keine Kandidaten gibt, die einen soweit interessieren, dass einem die Bewertung tatsächlich etwas angeht, dann ist es auch egal, wie sie ausfällt. Dennoch nervt es natürlich, wenn Popstars die eh schon untalentierten Sängerinnen nach hause schickt, wenn noch untalentiertere Sängerinnen da bleiben, weil sie angeblich so etwas wie „Personality“ haben. Alleine für die Verwendung dieses Wortes gibt es Punktabzug. DSDS hat es leider ebenso geschafft, die „witzigen“ Kandidaten regelmäßig viel zu lange mit zu schleppen, um den Unterhaltungswert zu steigern, da die talentierten Sänger immer so langweilig sind.
Halbwegs nachvollziehbare Beurteilungen gab es jedoch bei X Factor. Man hätte ja annehmen können, dass Jury-Einschätzungen einfach schlecht sein müssen, aber Sarah und Co versuchten es einmal vernünftig und der Zuschauer bedankte sich mit guten Einschaltquoten.

Das Ergebnis

Während DSDS zumindest einen Unterhaltungswert hat und uns zum Lachen bringt, weil wir gerne über die öffentliche Blamage sozialer Brennherde lachen, versagt Popstars auf ganzer Linie. Man könnte meinen, dass es Spaß macht, kleine Mädchen weinen zu sehen, aber wenn sie von großen, dicken Männern angebrüllt werden, ist es einfach nur noch traurig.
Gefeiert Geduldet wird X Factor, mit Jurymitgliedern, die sich gegenseitig zumindest ansatzweise respektieren und nachvollziehbare Entscheidungen treffen.

Natürlich kann es an der Euphorie der ersten Staffel liegen (zumindest war die Qualität der Sänger wohl deshalb so gut), aber vielleicht halten sie das Niveau auch weiterhin, das ja bei jedweder Castingshow von vornherein nicht sonderlich weit oben liegt.

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