„Drei“ von Tom Tykwer versteht sich als Wagnis: Intimes soll erörtert werden, auf tragikomische Weise, ohne Verklemmtheit oder unangenehm voyeuristische Tendenzen, so der Regisseur in einem Arte Interview (siehe „Weiterführende Links“). Ehrlich, verspielt und intellektuell – die erste Regiearbeit Tykwers in Deutschland seit guten zehn Jahren schildert eine Dreiecksbeziehung, die hinterfragt, was geschieht, wenn man sich nicht immer an gesellschaftliche Konventionen hält.
Drei von Tom Tykwer beim Filmfestival in Venedig
Eine ähnliche Grundkonstellation gab es bereits in „Abendanzug“ von Bertrand Blier: Das Pärchen Hanna (Sophie Rois) und Simon (Sebastian Schipper) verlieben sich gleichzeitig in Adam (Devid Striesow), der sich wiederum in die beiden verliebt. Hier endet die Ähnlichkeit zu dem französischen Film von 1986 mit Gérard Depardieu und Miou-Miou allerdings auch. Denn in „Drei“ von Tom Tykwer wissen die Seitenspringer und der Hausfreund nichts von den jeweiligen Eskapaden der anderen.
[youtube HDv8c0tKNfQ]Der Regisseur von „Lola rennt“, „Der Krieger und die Kaiserin“, „The International“ und „Das Parfum“ nähert sich in seinem Film seinen Figuren auf behutsame und doch ehrliche Weise. Seine drei Hauptdarsteller vermitteln derweil überzeugend das Lebensgefühl von Mittvierzigern in Berlin, die ihre neuen, gemischten und paradoxen Gefühle erkennen und verstehen lernen.
Sophie Rois, Devid Striesow und Sebastian Schipper in Dreiecksbeziehung
„Drei“ von Tom Tykwer wurde kurz vor dem diesjährigen Internationalen Filmfestival in Venedig fertiggestellt und als einziger Beitrag aus Deutschland eingereicht. Während sein Film das Publikum durchaus verblüffen konnte, war die Jury – unter anderem auch Quentin Tarantino – von anderen Teilnehmern mehr begeistert.
Der Kinostart für „3“ ist für den 23. Dezember 2010 angesetzt.
Drei
Regie, Buch: Tom Tykwer
Mit: Sophie Rois, Devid Striesow, Sebastian Schipper
Produktion: X Filme Creative Pool
Kinostart: 23.12.2010