Dieter Hermann Schmitz: Die spinnen, die Finnen

Dieter Hermann Schmitz gewährt dem Leser von „Die spinnen, die Finnen“ einen Einblick in das finnische Leben. Er muss es ja schließlich kennen, das Leben im hohen Norden. Hat er doch eine finnische Frau geheiratet und mir ihr zwei Kinder. Schmitz lebt mit seiner Familie im Süden Finnlands und lehrt an der Universität unter anderem Übersetzungswissenschaften. In der Nähe von Tampere hat er seine neue Heimat gefunden, mit allem was dazu gehört. Inklusive der alltäglichen Besonderheiten, die das Leben für einen Deutschen in Skandinavien bereit hält.

Herr Schmitz, Spinnen die Finnen nun oder nicht?

In „Die spinnen, die Finnen“ hat sich ein Deutscher fest vorgenommen, ein echter Finne zu werden. Er erstellt eine Liste mit sieben Punkten, die er fortan abarbeiten will. Schließlich lebt er mit einer Finnin zusammen und will, dass die Eigenarten des teilweise noch fremden Landes auch die seinen werden. Aufgaben wie finnischen Tango lernen (ja, in Finnland ein mit Begeisterung ausgeführter Tanz) oder den ab und zu übermäßigen Alkoholkonsum zu frönen. Hört sich albern an, ist es aber nicht. Schließlich steht hinter dem Vorhaben eine ernst gemeinte Absicht: Die neue Kultur mit all ihren Spitzfindigkeiten zu genießen und im Anschluss auch gänzlich leben zu können. Und definitiv mag oft der Gedanke aufkommen, dass Finnen spinnen, aber das wird durch ihre absolute Liebenswürdigkeit wieder gut gemacht.

Ohne Frage, liebenswürdig:

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Menschen und ihre Eigenarten

Finnen sind Weltmeister im Saunieren. Sie trinken gerne und erfinden merkwürdige Veranstaltungen, bei denen die Männer ihre Frauen über einen Parkour tragen. Zudem sind sie Alkohol nicht abgeneigt und haben eine Unmenge Musikbands, die lautstark auf sich aufmerksam machen. Hinfort ihr Klischees! Oder zumindest sind diese mit Vorbehalt zu genießen. Dieter Hermann Schmitz beschreibt in seinem Familienroman, wie sich das finnische Leben wirklich verhält. Anekdoten vermischen sich mit Kenntnissen, die nur ein Auswanderer haben kann. Kleine Beobachtungen ganz groß. Im Mittelpunkt: der Mensch und seine Eigenarten, die sich von Völkchen zu Völkchen unterscheiden, aber immer irgendwie vorhanden sind.

„Die spinnen, die Finnen: Mein Leben im hohen Norden“ von Dieter Hermann Schmitz erscheint seit Mitte 2011 im Ullstein Taschenbuchverlag und umfasst 368 Seiten.

Hier geht es zur Leseprobe.

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