„Der letzte Applaus“ oder „El ultimo aplauso“, wie die Dokumentation im argentinischen Original heißt, entstand unter der Regie von German Kral (Musica Cubana, 2004), der in Berlin lebt und ein Schüler von Doris Dörrie ist. Im Film geht es um eine Gruppe von Tangosängern, die nicht mehr ganz taufrisch sind. Die besten Zeiten sind lange vorbei, man hat die Musiker aus Buenos Aires schlichtweg vergessen.
Mit dieser Schmach kann man schwer umgehen, wenn man einmal zu den Besten gehörte. Noch schwerer wiegt das Schicksal der argentinischen Sänger aber, wenn man die Umstände betrachtet, unter denen ihre Karriere endete. Sie sind nämlich nicht selbst Schuld an ihrer Misere. Jahrelang traten sie als Starsänger in der berühmten Tangobar „Bar El Chino“ auf, bis der Besitzer Jorge García im Jahre unter ungeklärten Umständen 2001 starb. Danach wurde das Lokal von deren Frau Delfina und ihrem neuem Lebensgefährten Omar übernommen. Doch an die einstigen Erfolge konnte die „Bar El Chino“ nie wieder herankommen. Schlimmer noch, denn nur kurze Zeit später war sie heruntergewirtschaftet und „Der letze Applaus“ erklang für die Sängergruppe an diesem Ort, den sie jahrelang mit Leben füllten.
„Der letzte Applaus“ – von Hoffnungen und Träumen
Die Dokumentation begleitet die Künstler schon vorher, man erlebt also auch die guten Zeiten. Nach der Schließung müssen sie nicht nur mit Arbeitslosigkeit, sondern auch mit der Wirtschaftskrise in ihrem Heimatland Argentinien kämpfen. Dennoch, einen Traum geben sie nie auf, denn „Der letzte Applaus“, so hoffen sie, liegt nicht hinter sondern vor ihnen. Ob sich der Traum von einem letzten Auftritt vor dem Publikum, das sie einst frenetisch bejubelte, erfüllen kann, sehen wir ab Mai im Kino.
[youtube mL00tGuEl5U]