Der 14. Bundesliga Spieltag: Zusammenfassung

Nach dem 14. Bundesliga Spieltag hat es an der Tabellenspitze einen unerwarteten Wechsel gegeben. Noch vor drei Wochen führte der FC Bayern München das Feld unangefochten an und war nicht nur auf dem scheinbar sicheren Weg zum Hinrundensieger, sondern wurde von vielen Seiten schon als kommender deutscher Meister gesehen. Nun aber ist binnen zweier Spieltage ein neues Bild entstanden: Erst die Niederlage gegen den amtierenden Titelträger und nun das sensationelle 2:3 beim bisherigen Abstiegskandidaten FSV Mainz 05 ließen die Bayern vom, bisher so geradlinigen Weg zu einer neuerlichen Meisterschaft, abweichen.

Der 14. Bundesliga Spieltag: Mainz überrascht die Bayern

Die Partie der Mainzer gegen die Bayern hatte eine Menge Höhepunkte und hinterließ zur passenden Jahreszeit schließlich Karnevalsstimmung auf den Rängen. Die Gastgeber spielten den Rekordmeister zur großen Verwunderung aller Beteiligten zunächst einmal förmlich an die Wand. Mit aggressivem Zweikampfverhalten und gutem Stellungsspiel eroberten sie immer wieder viele Bälle, um dann gut durchdachte, schnelle Angriffszüge zu vollführen. Folgerichtig gelang dem Österreicher Andreas Ivanschitz im Anschluss an einen solche Konter das frühe 1:0. Auch den Rest der ersten Halbzeit bestimmten die Mainzer und ließen die Bayern kaum zur Entfaltung kommen.

In Hälfte zwei schien zunächst alles in die erwartete Richtung zu laufen. Die Bayern kamen mit frischem Wind aus der Kabine und Daniel van Buyten markierte im Anschluss an einen Freistoß den Ausgleich. Doch die Rheinhessen schlugen prompt zurück. Marco Caligiuri mit einem sehenswerten Flachschuss aus 20 Metern und Niko Bungert mit einem Kopfball nach Eckstoß brachten ihr Team auf die Siegerstraße. Auch wenn nochmals van Buyten die Münchener zum 2:3 heranbrachte, war die Niederlage schließlich nicht mehr abzuwenden und damit auch der Verlust der Tabellenführung.

Stimmungsvolle Derbys im Westen

Nutznießer des Bayern-Patzers waren die beiden Borussias der Liga.  Ausgerechnet in ihren jeweiligen Derbys, die für die Fans naturgemäß zu den wichtigsten Partien der gesamten Saison gehören, konnten Gladbach und Dortmund restlos überzeugen und zeigten eindrucksvoll, dass sie derzeit zu den Topteams im deutschen Fußball gehören. Beim Lieblingsgegner Köln hatte Borussia Mönchengladbach mal wieder klar die Nase vorn. Ein überzeugendes 3:0 stand am Ende zu Buche und machte deutlich, dass nicht mehr nur die gute Defensivleistung für die Erfolge ausschlaggebend ist, sondern nach dem 5:0-Triumph über Bremen auch die Offensive von Favres Team eine neue Qualität gewonnen hat. Bei Stürmer Mike Hanke platzte gegen Köln endlich der Torknoten. Zweimal schlug der frühere Nationalspieler zu, einmal war der Venezolaner Juan Arango erfolgreich.

Die Tabellenführung hatte Gladbach exakt eine Nacht inne. Am Samstag aber zog Borussia Dortmund durch den 2:0-Derby Sieg über Schalke vorbei. In der Liga läuft es weiterhin für die Schwarz-Gelben. Den großen Revierrivalen hatten sie zu jedem Zeitpunkt des Spiels voll im Griff und hätten durchaus höher gewinnen können. Der überraschend im zentralen Mittelfeld agierende Robert Lewandowski und der wieder überragende Ersatzverteidiger Felipe Santana erzielten die Tore. Nach der erneuten Pleite in der Champions League und dem dort drohenden Aus könnte für die Dortmunder Borussia die Titelverteidigung nun endgültig in den Fokus rücken. Möglich sollte die Meisterschaft nach den letzten gezeigten Leistungen jedenfalls sein. Dem FC Schalke 04 wurden dagegen die Grenzen aufgezeigt. In einer an sich guten Saison erleben die Königsblauen nach wie vor zwischenzeitliche Leistungseinbrüche, die wohl verhindern werden, dass sie ganz oben angreifen können. Trainer Huub Stevens sah das ähnlich und verglich das Auftreten seiner Spieler in der ersten Halbzeit mit dem Duell einer Schüler- mit einer Erwachsenenmannschaft.

Nordvereine mit unterschiedlicher Ausbeute am 14. Bundesliga Spieltag

Werder Bremen durfte sich gegen den VfB Stuttgart nach einigen zuletzt schwächeren Leistungen neues Selbstvertrauen holen. Das 2:0 gegen die Schwaben war umso bemerkenswerter, da Teamleader Claudio Pizarro nicht eingesetzt werden konnte. Die ihn ersetzenden Stürmer Markus Rosenberg und Marko Arnautovic konnten zwar nicht die entscheidenden Akzente setzen, dafür rückten andere Spieler in den Vordergrund. Aaron Hunt zeigte sich als echter Führungsspieler und erzielte folgerichtig auch das 1:0. Auch die Defensive konnte endlich wieder überzeugen und Innenverteidiger Naldo war schließlich sogar der Matchwinner durch sein Freistoßtor zum 2:0. Damit rücken die Bremer auf Platz 4 vor, während Stuttgart die Rückkehr auf die internationalen Plätze nach einer mäßigen Vorstellung nicht gelang.

Die beiden großen Bremer Konkurrenten im Norden – Hannover 96 und der Hamburger SV – trennten sich im direkten Duell schiedlich friedlich mit 1:1. In einem durchaus tempo- und ereignisreichen Spiel hatte Hannover sich zwar zunächst ein leichtes Übergewicht erarbeitet, geriet aber nach einer guten Stunde durch Bruma nach einer Ecke mit 0:1 in Rückstand. Ein außergewöhnlich schönes Tor gelang dann, erneut nach einem Eckstoß, Jan Schlaudraff. Mit seinem zweiten Saisontreffer, einer wunderschönen Volleyabnahme, rettete er seiner Mannschaft das Unentschieden. Damit treten beide Vereine etwas auf der Stelle. Hamburg komt nicht so recht aus den unteren Tabellenregionen heraus, während Hannover weiter im Mittelfeld versinkt.

Die Aufsteiger überzeugen

In der Zusammanfassung der restlichen Spiele fielen vor allem die starken Leistungen der Aufsteiger auf. Hertha BSC lieferte sich mit Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen ein aufregendes 3:3. Die Berliner waren sogar mit 2:0 durch Lasogga und ein Eigentor von Toprak in Führung gegangen und hatten zuvor sogar noch einen Handelfmeter verschossen. Danach aber drehte der Schweizer Stürmer Eren Derdiyok furios auf und erzielte ein Dreierpack, das der Mannschaft von Robin Dutt  eigentlich hätte zum Sieg reichen müssen. Doch Hertha zeigte Moral: Levan Kobiashwili zog noch einmal auf links davon, flankte nach innen und Lasogga traf aus spitzem Winkel zum zweiten Mal. Hertha bleibt damit im gesicherten Mittefeld, während die Leverkusener nach ihrer bislang fantastischen Woche einen Dämpfer einstecken mussten, der sie nicht nach vorn bringt.

Der Tabellenletzte FC Augsburg kann in der Bundesliga doch gewinnen. Eine gute kämpferische Leistung langte zum lang ersehnten ersten Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg. Beim 2:0 trafen Daniel Brinkmann und Edmond Kapllani. Völlig verdient unterlagen die Wölfe von Felix Magath, denn ihr Spiel war uninspiriert und pomadig. Die Augsburger haben die Rote Laterne damit zwar noch nicht abgegeben, fanden aber mit den drei Punkten den direkten Anschluss an die Konkurrenten im Abstiegskampf.

Werbung

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*