Erziehungswissenschaftler, Ärzte, Pädagogen, Soziologen – die Liste nimmt kein Ende. Die Autoren dieses Buches wissen, wovon sie sprechen und sie tun dies erfreulicherweise auch tatsächlich nur auf dem Gebiet, von dem sie wirklich was verstehen. Auf der einen Seite herrscht derzeit eine gewisse Erziehungskrise – was so manche Szenen in unserer Umwelt deutlich belegen. Auf der anderen Seite wird der Ruf nach Maßstäben, an denen man sich orientieren kann, immer lauter – man denke nur an die Nanny und Co. Klar, früher war es einfacher. Dies hatte man zu tun und das nicht und in der Öffentlichkeit wurde ein bestimmtes Benehmen von den Kindern erwartet. Basta. Und diskutiert wurde schon gar nicht. Wenn etwas nicht so lief, wie es sollte, dann wurde es durch falsch verstandene Autorität und oft auch durch Angst wieder ‚geradegebogen‘. Heute dagegen muss man sich durch einen Dschungel von Ratschlägen wühlen, wird verwirrt, das Bauchgefühl totgequatscht und am Ende weiß kein Mensch mehr, wie man ein Kind wirklich erzieht. Zugegeben, das ist überspitzt, aber grundsätzlich kann es nicht schaden, ein Buch an der Hand zu haben, das man mehr als Nachschlagewerk denn als Nachttischlektüre verwenden sollte. An den Entwicklungsschritten entlang findet man hier zu fast jedem Thema einen entsprechenden Artikel, der die momentanen Erkenntnisse vergleicht und verständlich macht. Und wenn man sein Kind ‚versteht‘, ist es mindestens die halbe Miete.
Andresen,Brumlik und Koch (Hrsg.): „Das ElternBuch – wie unsere Kinder geborgen aufwachsen und stark werden (0-18 Jahre)“, das Buch erscheint im Februar bei Beltz und kostet gebunden rund 30 Euro.