Die chinesischen Behörden haben neben Wuhan auch die Städte Huanggang und Ezhou praktisch unter Quarantäne gestellt. Grund ist der neue Coronavirus, der bereits 17 Tote gefordert hat. Hunderte Menschen sind mittlerweile erkrankt.
Erreger befällt Atemwege
Der mittlerweile auch als 2019-nCoV bekannte, neuartige Virus gehört zu den Coronaviren. Ähnlich wie schon die Virenarten Sars und Mers befällt er die Atemwege und ist oft die Ursache für Lungenentzündungen.
Der Coronavirus befällt alle Altersgruppen und Geschlechter in gleichem Maß. Er ist besonders für Personen gefährlich, die bereits durch Vorerkrankungen geschwächt sind. Bei ihnen kann die Infektion zum Tod führen.
Die chinesische Millionenmetropole Wuhan wurde als der erste Ort identifiziert, in der der Virus auftauchte. Vermutlich sprang er von einem Tier zum Menschen über, auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch wird vermutet.
Wuhan: Alle Fähr- und Busverbindungen gestoppt
Jetzt hat die chinesische Regierung alle Bus-, U-Bahn- und Fährverbindungen von und nach der Provinzhautstadt Wuhan gekappt. So soll die weitere Ausbreitung des Virus gestoppt werden. Busse und Fähren auf dem Weg in die Stadt wurden zur Umkehr aufgefordert, und solche mit Zwischenstopps in Wuhan umfahren die Stadt. Passagiere internationaler Flüge, die in Wuhan gestartet sind, werden vermehrt an ihren Destinationen untersucht, zum Beispiel in Rom.
Die Bewohner von Wuhan wurden gebeten, die Stadt nur zu verlassen, wenn es notwendig ist. Anreisende sollen die Stadt nur in dringenden Fällen betreten.
Huanggang und Ezhou ebenfalls betroffen
Zwei weitere Metropolen in der Provinz Hubei sind ebenfalls betroffen: Die sieben Millionen Einwohner zählende Stadt Huanggang sowie die Millionen-Stadt Ezhou. Beide Städte sind etwa 50 Kilometer von Wuhan entfernt. Diese erweiterten Maßnahmen betreffen ungefähr 20 Millionen Chinesen.
In Huanggang ist der Verkehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach der Verordnung der Regierung fast völlig zum Erliegen gekommen. Die Bewohner der Metropole brauchen eine Sondergenehmigung, um die östlich von Wuhan gelegene Metropole verlassen zu können. Auch in Ezhou wurde der Bahnverkehr vollständig eingestellt.
Vermehrte Reisetätigkeit zum Neujahrsfest
Die chinesischen Behörden sind deshalb alarmiert, weil der Ausbruch des Coronavirus mit der regen Reisetätigkeit wegen des chinesischen Neujahrsfestes zusammenfällt. Millionen von Chinesen machen sich jetzt auf den Weg, um bei Verwandten das „Jahr der Ratte“ zu feiern – auch aus dem Ausland. Es beginnt in China am 25. Januar.
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