Suchtgefährdung und Suchtverhalten sind auf der einen Seite ein individuelles Problem, auf der anderen Seite aber auch ein gesamtgesellschaftliches. Christian Urech versucht dem gerecht zu werden, indem er sich nicht nur mit der Abgrenzung zwischen Sucht und Genuss, der Prävention und dem Verhalten bei Konsum beschäftigt, sondern auch damit, welche Bedeutung, welchen Stellenwert die einzelnen Suchtstoffe in unserer Gesellschaft haben und wie aus Akzeptanz schnell gesetzliche Grauzone wird. Neben Fakten rund um Drogen und andere Suchtmittel (auch stoffungebundene wie das Chatten) gibt es ein Drogen-ABC, eine nützliche Adressenliste sowie ein Kapitel rund um die Pubertät, das in diesem Zusammenhang durchaus etwas ausführlicher hätte sein dürfen.
Ein gutes Buch, um sich zu informieren, aber auch, um sich mancher Zusammenhänge bewusst zu werden und mit dem Thema aktiv auseinanderzusetzen. Erziehung als Suchtprävention ist ein hoher Anspruch, der in erster Linie mit Vorbildfunktion einhergeht. Trotzdem muss klar sein, dass nicht bei jedem süchtigen Teenager das Elternhaus die Schuld trägt.
Christian Urech: „Rauchen Saufen Kiffen“, erschienen im März 2009 bei atlantis, zu haben für rund 17 Euro.