Die Verbreitung des 2019-nCoV-Virus in der chinesischen Provinz Hubei nimmt epidemische Ausmaße an: Die Zahl der Todesopfer ist auf 80 angestiegen, über 2.700 Menschen sind infiziert. Die chinesische Regierung bekämpft die weitere Ausbreitung mit zum Teil drastischen Maßnahmen.
Rasche Verbreitung
Wie das chinesische Staatsfernsehen unter Berufung auf die zuständigen Behörden mitteilte, hat sich die Zahl der registrierten Infizierten um 700 auf insgesamt 2744 erhöht. Zusammen mit den Fällen im Ausland sind es etwa 2.800 erkrankte Personen. Die Zahl kann weiterhin schnell ansteigen, da es ungefähr 5.800 Verdachtsfälle gibt, deren Diagnose noch aussteht. Gesundheitsexperten halten es für wahrscheinlich, dass sich die Zahl der Erkrankten auf 100.000 erhöht.
Die Zahl der Todesopfer ist binnen zwei Tagen von 56 auf 80 angestiegen. International wurden bisher Krankheitsfälle in Asien, Australien, Nordamerika und Europa bekannt.
Infektion der Atemwege
Das neuartige Coronavirus trat Ende 2019 zuerst in der chinesischen Stadt Wuhan auf. Die Erkrankten klagen über Atembeschwerden, Fieber und Husten. In besonders schweren Fällen kann es zu einer Lungenentzündung kommen. Besonders ältere oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind gefährdet: Bei Ihnen kann die Infektion zum Tode führen. Das Virus überträgt sich von Mensch zu Mensch über eine Tröpcheninfektion. Fatal ist, dass Infizierte bis zu zehn Tage ansteckend sind, bis sie selbst erste Krankheitssymptome zeigen.
Drastische Maßnahmen der chinesischen Regierung
Mittlerweile sind 40 Millionen Chinesen praktisch unter Quarantäne: Die Regierung des Landes hat mehr als ein Dutzend Städte hermetisch abgeriegelt. Bahnen und Busse fahren nicht mehr, Mundschutz ist teilweise Pflicht. Auch der Verkehr auf Bahnhöfen und Flughäfen ist zum Erliegen gekommen. Landesweit werden Konzerte und Sportveranstaltungen werden abgesagt oder bis auf Weiteres verschoben. Das alles geschieht zu einer Zeit, in der die Chinesen ihr Neujahrsfest feiern und Millionen von ihnen auf Reisen sind, um ihre Verwandten zu besuchen.
Hilfsmaßnahmen für die Provinz Hubei
Vom Virus besonders betroffen ist die Provinz Hubei. In der dortigen Stadt Wuhan liegt das Epizentrum des Seuchenausbruchs. Die chinesische Regierung hat 1.700 Ärzte und Pflegepersonal in die Region entsandt und allein 14.000 Schutzanzüge bereitgestellt. Ausreisewillige in Wuhan müssen die Behörden über Reisepläne informieren. Sie werden vor einer Ausreise aus der Stadt 14 Tage lang isoliert.
Bildnachweis: Pixabay, 1954673, Peggy_Marco
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