Bei der großen „TV total Stock Car Crash Challenge“ hab ich zwar nur in die letzte halbe Stunde reingezappt, aber das reicht auch irgendwie. Das einzige, was ich vielleicht ein wenig genossen hätte, wäre wohl das Motörhead-Konzert gewesen, aber auch das kann man sich schenken, wenn man nicht vor Ort dabei ist und Lemmys Schweiß einem auf den Kopf tropft. Apropos: Mann, muss das da im Stadion gestunken haben, wer hält denn so was stundenlang aus? Zumindest die zarten Lüngchen von Bill und Ted Bill und Tom müssten da doch Schäden davon getragen haben. Ich wiederum hätte persönlich erst gesundheitliche Probleme bekommen, wenn ich eben deren Auftritt in meinem Fernseher hätte mit ansehen müssen.
Überhaupt war das eine ganz komische Musik-Act-Mischung, die der Raab da so angekarrt hat. Man muss kein Fernsehforscher sein, um die Quotenstrategie hinter dieser fadenscheinigen Zusammenstellung zu entdecken: Ein bisschen ehrlichen Rock für die Basis-Glaubwürdigkeit (Tokio Hotel und Autos? Marc Terenzi und Staub? Yvonne Catterfeld und Pferdestärken?), Tarkan für die Türken und Bill und Ted Tom für die Kleinen. Moment mal: Die umworbene ‚werberelevante’ Zielgruppe, von der alle immer so gerne sprechen, liegt doch bekanntermaßen zwischen 14 und 49 – also über dem Durchschnittsalter der Tokio-Hotel-Fans…
Und auch die FahrerInnen: Wer zum Teufel war denn noch mal Ole Tillmann? Hab ich schon wieder vergessen und nachgucken ist zu anstrengend. Und warum haben Tobias Regner und sein Zwillingsbruder Simon Gosejohann unterschiedliche Nachnamen? Wer ist letzterer überhaupt? Und wer Johanna Klum? Usw., usf.
Wie dem auch sei: Das war also das, was dem Privatfernsehen heutzutage als Mega-Event gilt. Mir persönlich reicht da ein Haufen „Crash! Boom! Bang!“ nicht, das bietet keinen wirklich größeren Unterhaltungswert als es vor Jahren ein Roxette-Konzert geboten hätte. Apropos Roxette: Ich finde, dass Marc und Sarah, deren „männlicher“ Teil ja auch an der Sendung beteiligt war, in letzter Zeit haarmäßig irgendwie in Richtung Roxette gehen. Bzw. in Richtung Per Gessle, wenn man das Wikipedia-Foto der Schweden zum Vergleich heranzieht. Was solls, Roxette hin oder her, ein Mega-Event sieht in meinen Augen anders aus, und Schrott bleibt nun mal eben Schrott.
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