Die ?Simpsons?-Hin-und-Her-Chronik

Der erste Simpsons-Marathon, der am 3. September stattfand, war mit einer Quote zwischen 14,9 und 19,6 Prozent in der „werberelevanten Zielgruppe“ ein ziemlicher Erfolg. Grund für ProSieben, den Versuch noch einmal zu wiederholen, und zwar am 29. Oktober. An diesem Tag sollen nämlich die fünf Lieblings-Halloween-Episoden der Zuschauer laufen. Die absoluten „Treehouse of Horror“-Highlights werden ab dem 11.10. online ermittelt. Das heißt, eigentlich werden ja fünfzehn Episoden gewählt, da jede dieser Folgen aus drei Teil-Episoden besteht. Außerdem macht auch der Premiere-Sender „Jetix“ auf Marathon und zeigt am 11. und 12. November jeweils vier Folgen am Stück. Das wiederum ist sehr schön, aber auch kein Grund, irgendwas zu abonnieren.

Man könnte die Marathons als Dankeschön an die Fans verstehen, denn wie es aussieht haben die ProSieben-Strategen eins und eins zusammengezählt: Alles, was zwischenzeitlich auf den Programmplätzen der Simpsons-Doppelfolgen lief, schnitt vergleichsweise schlecht ab. So schlecht, dass sogar die übrig gebliebene zweite „Simpsons“-Folge schlechte Quoten hatte (wegen des „Lead-in“, wie wir Fachmänner sagen).

Zur Erinnerung noch einmal eine kleine Hin- und Her-Chronik der letzten zwölf Monate:

4. Oktober 2005:

Das blöde „Made-by-ProSieben“-Teenie-Geeiere „18 – Allein unter Mädchen“ (für die einen „’echte’ Geschichten mit wirklich guten Charakteren“, für uns andere „völlig fuern Arsch“) wird nach Ende der ersten Staffel nicht weitergesendet. Anders als die „Simpsons“, die dafür als Doppelfolge gesendet werden, also offiziell rein rechnerisch auch mehr als doppelt so gut sind. Oder, wenn man die Staffelanzahl als Ausgangspunkt nimmt, inzwischen mehr als siebzehn mal so gut.

27. März 2006:

ProSieben killt die 18-Uhr-Folge der „Simpsons“ und sendet die doofe Telenovela „Lotta in Love“. Zum Glück und nicht gerade wider Erwarten startet LiL trotz eines massiven Marketing-Bombardements mäßig und sackt verdientermaßen innerhalb der ersten fünf Folgen von 12,7 auf 9,3 Prozent ab.

12. Juli 2006:

Carrie übernimmt für Lotta – ProSieben hat was kapiert und setzt “Sex and the City” auf den 18-Uhr-Sendeplatz (http://www.dwdl.de/article/news_7232,00.html). Bis der Sender ganz und gar vernünftig wird, müssen allerdings wir noch warten, und zwar bis zum

7. August 2006:

„Sex and the City“ reißt auch keinen mehr vom Hocker und wird abgeschafft. Endlich wieder Doppelfolgen! Vielleicht waren’s ja auch die Online-Petitionen, die ProSieben darauf aufmerksam gemacht haben, dass zwischen 18 und 19 Uhr einfach nichts anderes geht.

Und vielleicht sind die Marathonsendungen ja auch eine Art Entschädigung, wenn nicht gar Entschuldigung für die viel zu häufigen und völlig unnötigen Verärgerungen der „Simpsons“-Gemeinde. Würde ProSieben es den aber Fans wirklich recht machen wollen, dürften diese für den nächsten Marathon ihre fünfzehn Lieblings-Halloween-Teilepisoden aus insgesamt 45 „Treehouse“-Episödchen auswählen. Das wäre doch mal ein verdienter Ausdruck der Anerkennung. Außerdem könnte ProSieben ja den Marathon-Rhythmus beibehalten und nach dem zweiten Marathon im gleichen Abstand einen dritten zeigen, auch wenn da kein Halloween ist. Das wäre nämlich der 31. Dezember, auch ein schöner Anlass. Und für ProSieben die Chance, etwas für den Weltfrieden zu tun, nach dem Motto: Bart statt Böller.

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