Auf dem Audi Future Lab in Ismaning ging es erwartungsgemäß um die automobile Zukunft. Und da das potential des Verbrennungsmotors noch lange nicht ausgereizt ist und es unklug wäre, all die über Jahre gesammelten Erkenntnisse mit Einführung von E-Maschinen wegzuwerfen, prüften die Ingolstädter, was sich alles tun ließe, um unsere geliebten Benziner und Diesel noch lange zu erhalten. Klar war, dass Treibstoffe aus Biomasse, da deren verfügbare Ressourcen fossile Kraftstoffe nur zu 20 Prozent ersetzen können, sich dazu nicht eignen. Warum nicht also einfach das nehmen, wovon sowieso genügend zur Verfügung steht. Wie wäre es also mit Dieselersatz und Methan auf CO2-Basis? Diese Audi e-fuels basieren auf Kohlendioxid aus Biogasanlagen, eine Entnahme dieses Stoffes aus der Luft wäre ebenfalls möglich.
Synthetische Treibstoffe mit Sonnenenergie gewinnen
Der Audi e-diesel wird in photosysthetisch erzeugt: In lange, transparente Kunststoffröhren von etwa drei bis vier Zentimetern Durchmesser wird Wasser geleitet, das spezielle Mikroorganismen und CO2 enthält. Im Sonnenlicht entstehen hier aus dieser grünlichen Flüssigkeit kontinuierlich als Alkane bezeichnete Kohlenwasserstoffe, auf denen der e-diesel basiert. Der Ertragsfaktor ist beachtlich: Auf einem Hektar Fläche lassen sich rund 50.000 Liter von diesem Biosprit herstellen.
e-diesel und e-ethanol erfordern kein Trinkwasser
Der zusammen mit Joule Unlimited entwickelte Kraftstoff schlägt wegen seiner Schwefel- und Aromatenfreiheit weit weniger auf die Nase als gewöhnlicher Diesel. Der in Ismaning präsentierte, klare Biodiesel erinnert vom Geruch her eher an einen milden Lack. Auf die gleiche Weise lässt sich auch Ethanol produzieren, um etwa E85-Sprit herzustellen. Hier liegt der Hektarertrag sogar bei 75.000 Litern. Bei beiden Verfahren zum Gewinn sythetischer Treibstoffe kommt übrigens kein wertvolles Trinkwasser zum Einsatz, die Einzeller fühlen sich in Ab- und Salzwasser besonders wohl.
Audi e-gas Herstellung setzt Sauerstoff frei
Auch das Audi e-gas, mit dem sich Gasautos für die Nutzung von Erdgas betreiben lassen, nutzt CO2 als Grundlage. Zuvor wird jedoch per Elektrolyse Wasser durch regenerativ erzeugten Strom in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Ersterer wird mit Kohlendioxid zum Gewinn von brennbarem Methan zusammengebracht, während letzterer an die Umgebung abgegeben werden oder auch anderweitig genutzt werden kann.
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