Nach langer Zeit war ich mal wieder im Kino – in meinem alten Lieblingskino, dem Cinema in München. An anderer Stelle habe ich schon von den holzvertäfelten THX-Sound-Wänden gesprochen, sowie von den außergewöhnlichen Veranstaltungen, die hier vor Jahren noch regelmäßig stattfanden. Ein Relikt aus dieser Zeit, sind die Double- , Trippel oder Multi-Feature Nächte. Immer dann, wenn ein Film Sequels hat, bietet das Cinema in einer Samstagnacht alle Filme hintereinander mit einer viertelstündigen Pause dazwischen. Die längste dieser Nächte war eine Star-Trek Nacht, die legendäre Ausmaße annahm. Das Konzept der Double Features haben andere, vor allem die neuen Multiplex-Kinos erfolgreich vom Cinema kopiert, aber ICH habe noch die Zeiten erlebt, als es solche Veranstaltungen nur im Cinema gab…Lang ist´s her.
Heute also ist so eine Nacht. Gezeigt wird „Fluch der Karibik“, Teil 1 – 3, im englischen Original. Das Cinema ist restlos ausverkauft. Ich habe mich rechtzeitig um Karten für mich und meinen Bruder bemüht. Er sitzt neben mir auf einem Balkonplatz und betrachtet die Trailer für kommende Attraktionen. Das nächste Multi-Feature wird nicht lange auf sich warten lassen, denn Bruce Willis turnt gerade zwischen explodierenden Autos herum und flucht dabei kräfig. Was kann das anderes sein, als der neue „Die Hard“-Streifen? Im Cinema wird man also demnächst Bruce in nur einer Nacht vom Actionjüngling zum Actiongreis altern sehen, so viel steht fest. Das Kinopublikum empfindet die gleiche Vorfreude wie ich und spendet Applaus. Und nun beginnt der erste Teil der „Pirates of the Caribbean“-Saga. Ich kenne die ersten beiden Teile und bin eigentlich nur gespannt auf den dritten Teil. Doch im Lauf der Nacht bemerke ich, wieviel mir bisher an kleineren oder größeren Details entgangen war. Es ist überhaupt nicht langweilig zwei Filme zu sehen, die ich eigentlich schon kenne. Und dann kommt der dritte Teil, auf den ich so gespannt war, und nun damit zu kämpfen habe, dass mir die Augen zufallen. Doch ich bleibe auch ohne Café au lait wach. Zum dritten Teil sei nur gesagt, dass er sehr gute Unterhaltung mit grandiosen Schauspielern und einem misteriösen, unsterblichen, kleinen Affen bietet. Ein ganz kleines bisschen ist bei „Being John Malkovich“ geklaut, aber das sei dem Drehbuch verziehen. Um Punkt sieben Uhr morgens öffnen sich die Türen und mein Bruder und ich verlassen bei herrlichstem Sonnenschein das Kino. Zufrieden und müde.
Fazit: Von mir erhält der dritte Teil von „Pirates of the Caribbean“ zwei Daumen nach Oben. Die Variante, alle drei Filme hintereinander zu sehen, ist ebenfalls empfehlenswert. Es lohnt sich übrigens, den ganzen Abspann jedes der drei Teile anzusehen. Am Ende gibt´s eine kleines Goodie, versprochen…
A bientôt,
Jean Gérard
Also ich hab den film geguckt und der war hammer…. empfehelswert…