Akira Kurosawa: größter Regisseur aller Zeiten?

Der japanische Regisseur Akira Kurosawa wird von nicht wenigen Filmkritikern als der talentierteste und einflussreichste Filmschaffende überhaupt bezeichnet. Mit einer Filmographie von über 30 Werken ist das Oeuvre von Kurosawa nicht nur quantitativ beeindruckend, sondern besticht vor allem durch die Vielfältigkeit und imense Kreativität des Mannes aus Tokio.

Akira Kurosawa – Japans erster „westlicher“ Regisseur

Kurosawa wuchs unter der strengen Obhut seines Vaters auf, der als Lehrer an der kaiserlichen Militärakademie angestellt war. Der militärische Drill hatte einen wichtigen Einfluss auf den jungen Kurosawa, der sich für musische Themen wie Malerei und Filme interessierte. Nichtsdestoweniger erkannte der Vater die die divergierenden Interessen seines Sohnes an, und erlaubte ihm den Besuch einer Schule für westliche Malerei.

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Nach einer mäßig erfolgreichen Karriere als Maler widmete sich Akira Kurosawa der Passion des Filmemachens. Durch die günstigen Verbindungen seines Bruders konnte er sich unbegrenzt Filme im Kino anschauen. Besonders prägend waren für den jungen Regisseur die klassischen Stummfilme, aber auch Yose, eine Art traditionelles japanisches Variete, und Kodan, eine Unterhaltungsform, bei der alte überlieferte Samuraigeschichten erzählt wurden.

Kurosawa nahm im Alter von 33 Jahren zum ersten Mal auf dem Regiestuhl Platz. Er konnte bereits als Autor von über 50 Drehbüchern einige Erfahrung in der Filmbranche sammeln. Auch in seinen zukünftigen Filmen sollte Kurosawa häufig die Rolle des Drehbuchautors und Cutters übernehmen.

Die Filme von Akira Kurosawa – Japanisches Kino mit westlichem Einschlag

Als erster japanischer Regisseur widmete sich Kurosawa der Verfilmung von westlichen Literaturvorlagen, wie etwa Dostojewskis Roman „Der Idiot“, Maxim Gorkis „Nachtasyl“ und Shakespeares „Macbeth“. Das Drama um den schottischen König verlegte Kurosawa in die Zeit des feudalen Japan, und lieferte 1957 mit „Das Schloss im Spinnwebwald“ eine meisterhafte Adaptierung der Shakespeare-Vorlage ab.

Der wohl bekannteste Film aus der Feder Kurosawas dürfte wohl „Die verborgene Festung“ aus dem Jahre 1958 sein. Doch nicht durch den Film, sondern durch seinen Einfluss machte sich Kurosawa einen Namen. George Lucas adaptierte 1977 das Grundgerüst der Story und diverse Erzähltechniken aus Kurosawas Film in „Star Wars“.

Durch die finanzielle Unterstützung von George Lucas und Steven Spielberg, die sich als große Fans von Kurosawas Meisterwerk Seven Samurai bekannten, war es dem japanischen Regisseur möglich, 1980 mit Kagemusha ein weiteres episches Samurai-Epos abzudrehen. 1985 folgte mit „Ran“ der kommerziell erfolgreichste Film des damals 75 Jährigen, der auch in Hollywood grossen Anklang fand.

Den wohl ungewöhnlichsten Film seiner Karriere lieferte der japanische Regisseur im Alter von 80 Jahren mit „Akira Kurosawas Träume“ ab. Der Episodenfilm basiert auf 8 verschiedenen Träumen aus diversen Lebensabschnitten des Filmemachers, die mit einer fazininierenden Bildsprache begeistern.

Zahlreiche Infos zu Kurosawas Filmographie sind über die offizielle Seite der Internet Movie Database einzusehen:

http://www.imdb.com/name/nm0000041/

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