Und genau da liegt der Knackpunkt. Kester Schlenz lebt und arbeitet in Deutschland, Robert Wilder in Amerika. Sicher gibt es Gemeinsamkeiten in der Einstellung und gewissen Erziehungsgrundsätzen, aber bei uns hat ein Vater doch eher selten das Problem, in einem Frosty-der-Schneemann-Kostüm aus Kunststoff auf Erdölbasis von kleinen aufgedrehten Monstern durch ein Schulgebäude gejagt zu werden. Man hat überhaupt beim Lesen ab und zu das mitleidige Bedürfnis, sich der süßen Kleinen des Autors mal anzunehmen und ihnen ein Minimum an Benehmen beizubringen – ihnen oder dem Autor selbst. Wahrscheinlich besser letzteres.
Bei Wickelproblemen im Restaurantwaschbecken allerdings oder auch beim Aufkommen der Frage, was Gott beim Schlafen trägt, da hält das Buch immer mal wieder kurz, was es eigentlich verspricht: amüsant zu sein. Für die Badewanne und für erschöpfte Eltern, die vor dem Einschlafen sowieso nicht mehr schaffen als ein paar Seiten, eignet es sich durchaus, denn das Taschenbuch ist in 32 leicht lesbare und kurze Kapitel unterteilt. Allen, die im Augenblick im Begriff sind, Vater zu werden oder es eben erst geworden sind, sei geraten, doch auf „Mensch, Papa" zurückzugreifen. Dann können sie sicher sein, dass sich statt der Sorgenfalten die Lachfalten vertiefen werden.
„Papa braucht ´nen Drink – eine leicht gestresste Liebeserklärung" von Robert Wilder, erschienen bei Ullstein im Oktober 2006 für € 7,95.
Hiho!
Sehr schöner Artikel! Doch eines möchte ich hierzu noch bemerken: Systeme, wie Yoga, Tai Chi usw. können NICHT mithilfe von Büchern und Videos erlent werden. Zwar stellen diese Medien eine sehr gut Möglichkeit für das „Reinschnuppern“ oder das „Vertiefen“ dar, jedoch sollte für das genau Studium und Erlernen dieser Systeme grundsätzlich ein kompetenter Lehrerer konsultiert werden. Beispielsweise können sich durch einen Alleingang unbemerkte Haltungsfehler einschleichen, welche sich eher kontraproduktiv auf die Gesundheit auswirken können!
Grüße Torsten