Legalisierung der Drogen: Die neue Waffe im Krieg gegen die Kartelle

Nachdem der amerikanische „War on Drugs“ schon seit Jahrzehnten über zwei komplette Kontinente wütet, wird nach einer alternativen Lösung gesucht.

Die hohe Kriminalität, die vielen Opfer und das unveränderte Bestehen des Drogenhandels bezeugen allesamt das Versagen der bisherigen Taktiken mit den Drogenbaronen umzugehen.

Die Lateinamerikaner haben mittlerweile einfach genug von der Gewalt. Nun schlagen mehr und mehr lateinamerikanische Politiker eine Lösung vor, von der die Vereinigten Staaten gar nichts hören wollen: Die Legalisierung der Drogen.

Warum zu Extremen greifen?

Die Logik ist einfach: Man nimmt den Kriminellen den Unterhalt weg, und man nimmt ihnen die Existenz. Der Krieg könnte von heute auf morgen vorbei sein. Zusätzlich könnte man mit den immensen Einnahmen, die aus dem Drogenhandel kommen, Programme zur Rehabilitierung Drogenabhängiger fördern, sowie den Zugang weit besser kontrollieren, und somit Kinder und Jugendliche vom Drogenkonsum abhalten.
Honduras, Mexiko und Kolumbien nehmen an der Diskussion bereits teil und obwohl sich der US Vize-Präsident negativ zu dieser Aktion geäußert hat, hat er sich zumindest geäußert. Mehr als man über seine Vorgänger sagen kann, welche das Problem allesamt ignorierten. Man munkelt, dass Lobbyeismus dafür verantwortlich ist, da der Sicherheitstrakt des Marktes stark an einem nie-endenden Krieg profitiert.

Das kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Marihuanakonsum in den USA, sowie in vielen weiteren Ländern, zunehmend toleriert wird. Medizinische Aspekte werden nach und nach an der Pflanze nachgewiesen und gesellschaftlich angenommen. Dort ziehen aber US Amerikanische Legislatoren die Linie: Harte Drogen, wie Kokain, zu legalisieren bedeutet für sie den Krieg aufzugeben. Ein Krieg bei dem sie jedoch nur den finanziellen Preis zahlen. In Mexiko gab es tausende Opfer, und zwar nicht nur aus Polizei- und Militärkreisen: die zivile Bevölkerung wird als Geisel gegen die eigene Regierung genommen. In der Zwickmühle erkennt man die Legalisierung der Drogen als das weitaus harmlosere Übel.
Die Legalisierung könnte natürlich zu einem verbreiteten Gebrauch der Drogen führen, jedoch zeigen Beispiele aus Holland und Portugal, dass die meisten Menschen sensibel damit umgehen können. Erst recht wenn das Tabu entfällt, was sicherlich viele jüngere Menschen anlockt.

Ausblick im Krieg gegen die Kartelle

Da die US Amerikanische Regierung jegliche Teilnahme an solcher Gesetzgebung verweigert, ist es nicht sicher, ob eine solche in Kraft treten würde. Wenn ja, würde das heißen, dass effektiv nur noch in den USA Drogen illegal wären, was eine Migration der Kartelle auslösen könnte, und die US Amerikaner in die Situation seiner südländischen Nachbarn bringen könnte. Das würde sicherlich eine Revision der momentanen Strategie mit sich bringen. Fest steht jedoch, dass die momentane Strategie nicht funktioniert. Der Drogenhandel blüht wie immer, und verdient geschätzt mehr als 100 Milliarden US Dollar pro Jahr. Die Dunkelziffer liegt weit höher. Zudem wurde nachgewiesen, dass 90% aller Geldscheine in den USA und Kanada schon mit Kokain in Kontakt waren. Die Gewalt um die Drogenszene eskaliert zunehmend, und die Brutalität steigert sich von Jahr zu Jahr weiter.

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Eine Meinung

  1. Der Krieg gegen Drogen wird nie gewonnen werden. Über eine Legalisierung übrigens ebenso wenig.

    Was veranlasst die meisten Befürworter der Legalisierung harter Drogen eigentlich, zu glauben, dass man den gesamten Drogenmarkt staatlich monopolisieren könnte? Dazu müsste man billiger werden, als alle anderen. Denn nur so drängt man andere Teilnehmer von einem Markt. Man muss buchstäblich konkurrenzlos billig werden. Wie moralisch einwandfrei und im Sinne einer eigentlichen Prävention das noch realisierbar sein soll, lasse ich mal unkommentiert…..

    Aber die Frage stellt sich sowieso nicht. Weil man es gar nicht schaffen könnte. Die Drogenkartelle nutzen die kleinen Bauern nach Strich und Faden aus. Sie haben schon jetzt eine unvergleichliche Gewinnspanne. Um damit zu konkurrieren, müssten wir quasi ehrenamtliche Mitarbeiter oder 1,- Euro Jobber haben, die das Zeug hier vor Ort für uns anbauen und fertigen. Damit wir es spottbillig verkaufen könnten. Und was hätten wird dann? Discount-Drogen-Dealer mit Gewerbeschein. Was für eine integere Lösung!

    Dieser Krieg ist nicht zu gewinnen – egal wie! Das Verhalten der Süchtigen und der Mangel an jeglichen (formalen, moralischen, finanziellen) Fesseln für die kriminelle Welt dahinter machen es unmöglich, damit in Konkurrenz zu treten oder es zu zerschlagen. Schon gar nicht wenn man das unter eigentlich noblen Gesichtspunkten tun will.

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