Der Name ist Programm: „Faster“ kommt in Mordsgeschwindigkeit zum Punkt, wenn bereits in den ersten Minuten „Driver“ Dwayne Johnson aus dem Gefängnis kommt und sich sofort mit quietschenden Reifen und Waffe im Anschlag auf die Suche nach den Mördern seines Bruders macht. Den Zuschauer erwarten anderthalb Stunden geballte Action inklusive Shoot-Outs, Verfolgungsjagden, Prügeleien – und interessanterweise ist das alles nicht einmal völlig hirnlos.
Faster: Racheepos mit Dwayne Johnson
Getrieben von Rache, mit der Kraft einer Dampflok und der Präzision eines Scharfschützen, zieht Driver aus, um seine Liste abzuarbeiten. Nach einem Raubüberfall, bei dem er und seine Kumpel verraten wurden, hat eine andere Bande zunächst seinen Bruder getötet und dann versucht, auch den Fahrer loszuwerden. Doch weder eine Kugel im Kopf noch ein zehnjähriger Gefängnisaufenthalt können ihn stoppen und so gibt es für die Täter kein Entkommen, selbst wenn sie mittlerweile zu respektablen Vertretern der Gesellschaft wurden. Drivers Rachefeldzug wird allerdings deutlich komplizierter, denn er wird selbst zum Gejagten.
Es gibt Actionfilme, bei denen man beruhigt den Brägen ausschalten kann und sich einfach den stumpfen Effekten hingibt. Und tatsächlich wird einem das in „Faster“ von George Tillman Jr. Auch ermöglicht. Dahinter verbirgt sich aber auch ein durchaus ambivalentes Racheepos, das vor allem in den beiden Co-Protagonisten, einem arrogant-neurotischem Auftragskiller (Oliver Jackson-Cohen) und einem Bullen auf der Suche nach Erlösung (Billy Bob Thornton), beweist, dass auch das amerikanische Actionkino im 21ten Jahrhundert nicht mehr am Hinterfragen seiner Inhalte vorbeikommt.
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Nicht zuletzt auch die Namensgebung dieses Dreiergespanns, die ihre Tätigkeit und nicht ihre Persönlichkeit ausstellt – der Fahrer beim Raubüberfall heißt „Driver“, der Bulle nur „Cop“ und der Mörder entsprechend „Killer“ – zeigt, dass sich in „Faster“ durchaus der eine oder andere Gedanke gemacht wurde.
Für Freunde des gepflegten Haudraufkinos mag das allerdings eher unwichtig sein. Spannender ist dann vielleicht doch, dass „The Rock“, nach einigen Versuchen im nur leicht mit Action gespickten Comedy-Genre Fuß zu fassen, beispielsweise bei „Zahnfee auf Bewährung“, mit „Faster“ nun wieder in seinem angestammten Metier anzufinden ist.
„Faster“ startet am 17. März 2011 in den deutschen Kinos durch.
Faster
Regie: George Tillman Jr.
Buch: Tony Gayton, Joe Gayton
Mit: Dwayne Johnson, Billy Bob Thornton, Oliver Jackson-Cohen, Maggie Grace, Tom Berenger
Studio: Castle Rock Entertainment
Verleih: CBS Films, TriStar Pictures
Laufzeit: 95 Minuten
Kinostart: 17.03.2011