Aber auch leider nicht wirklich gut. Allerdings, das muss man vorausschicken, wenn man sich während der Lektüre vorstellt, das Buch würde einem von der Autorin höchstpersönlich vorgelesen, wird es deutlich besser. Denn so manche humorvolle Stellen des Romans sind eigentlich erst dann richtig komisch, wenn man den Humor von Cordula Stratmann über Jahre verfolgt hat. Und ihn einfach mag.
Sie da oben, er da unten – blöd gelaufen
Trotzalledem handelt es sich hier um ein Buch, das durchaus lesenswert ist. Vor allem die Geschichte bzw. deren Idee überzeugen: Irgendwann hat Dieter die Faxen dicke und bringt sie um, seine alte Nervensäge von Ehefrau. Einfach so. Im Affekt. Da liegt sie nun, ist tot und nicht mal richtig frisiert. Aber nachdem sie die leidige Obduktion hinter sich gebracht hat, stellt sie schnell fest, dass das ganz egal ist, denn im Himmel relativiert sich das wieder. Sie jedenfalls hat ihren Spaß, da oben in illustrer Gesellschaft. Im Gegensatz zu Dieter da unten. Denn dem Herrn Mörder kommt so langsam, dass das Unüberlegte dieser Tat ihm eine durchaus nicht zu verachtende Gemahlin geklaut hat. Und was ihn richtig ärgert: Keiner nimmt ihn ernst. Niemand traut ihm zu, seine Frau ermordet zu haben und das nagt gewaltig an seinem Selbstbewusstsein…
„Sie da oben, er da unten“ fängt rasant an, man ist schnell mitten drin in der Geschichte, aber dann lässt das Buch leider nach. Schade, das ist man doch von der Komikerin sonst gar nicht gewohnt.
Cordula Stratmann: „Sie da oben, er da unten“, erschienen bei Kiepenheuer & Witsch im September 2010, zu haben für 13,95 Euro unter der ISBN 978-3462039351.