Teuerung: Inflationsrate im Juni auf 6,4 Prozent angestiegen

Nach drei rückgängigen Monaten in Folge hat die Inflation in Deutschland wieder an Fahrt aufgenommen. Besonders für Nahrungsmittel müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher besonders tief in die Tasche greifen.

Hoher Anstieg der Lebensmittelpreise

Laut vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts sind die Kosten für Waren und Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,4 Prozent angestiegen. Im Mai betrug die Inflationsrate hingegen noch 6,1 Prozent, im April 7,2 Prozent und im März 7,4 Prozent.

Besonders die Preise für Nahrungsmittel haben zugelegt: Sie allein stiegen um 13,7 Prozent an. Die Energiekosten waren im Juni drei Prozent teurer als vor einem Jahr, bei den Dienstleistungen stieg die Teuerungsrate um 5,3 Prozent an.

Sondereffekt aufgrund des Neun-Euro-Tickets und der Kraftstoffsteuer-Bremse im letzten Jahr

Die Erhöhung der Inflationsrate kam für viele Volkswirte nicht vollkommen unerwartet. Der Grund hierfür liegt in der vorübergehenden Einführung des Neun-Euro-Tickets sowie die Absenkung der Steuer auf Kraftstoffe im Juni 2022.

Da diese Einsparungen für Verbraucher im Juni dieses Jahres weggefallen sind, stieg die Teuerungsrate gegenüber dem Vorjahr wieder an. In den kommenden Monaten rechnen Fachleute wieder mit einem Rückgang der Inflationsrate.

Laut eines Ökonomen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung geht der Anstieg eindeutig auf die Sondereffekte zurück. Wenn man diese Faktoren aus der Statistik herausrechne, bleibt der positive Trend der fallenden Inflationsrate bestehen – und wird auch in den nächsten Monaten anhalten.

Nach wie vor Kaufkraftverluste

Trotz des rückläufigen Trends ist die Inflation von zirka sechs Prozent für die Verbraucherinnen und Verbraucher nach wie vor eine hohe Belastung – besonders für die mit niedrigem Einkommen. Sie können sich pro Euro einfach weniger leisten als in Zeiten einer niedrigen Teuerungsrate.

Der Verlust an Kaufkraft belastet wiederum die Volkswirtschaft, denn der private Konsum ist ein wichtiges Fundament der hiesigen Konjunktur.

Viele Verbraucher schränken ihren Konsum ein

Zahlreiche deutsche Haushalte üben sich in Verzicht, um die erhöhten Kosten zu stemmen. Laut einer Mitte Juni erschienen Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen sparen 76 Prozent bei ihrem Energieverbrauch, im selben Zeitraum vor einem Jahr waren das mit 78 Prozent nur wenig mehr.

Bars und Restaurants werden von 61 Prozent gemieden, im Vorjahr waren das noch 53 Prozent. Außerdem wird weniger in den Urlaub gefahren, um zu sparen: 56 Prozent der Befragten bleiben dieses Jahr lieber zu Haus – im Vorjahreszeitraum taten das noch 50 Prozent.

Bildnachweis: Pixabay, 2613984, Alexas_Fotos

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