Eine Definition: Was ist Inflation?

1. Was ist Inflation?

Laut der Definition von Inflation handelt es sich bei Inflation um den dauerhaften Anstieg des allgemeinen Preisniveaus. Wenn beispielsweise ein Stück Butter heute 0,50 € kosten würde, dann würde der Preis im Laufe der Jahre immer weiter ansteigen. Wir merken das in vielen Bereichen, vor allem aber bei Lebensmitteln und Mietpreisen spüren wir als Verbraucher die Auswirkungen besonders deutlich.

Oft wird von der Inflation negativ gesprochen, tatsächlich hat die europäische Zentralbank (EZB) allerdings sogar als Hauptziel dafür zu sorgen, dass eine gewisse Inflationsrate zwischen 0 – 2 % vorliegt. Denn nur dadurch soll ein stetiges und beständiges Wirtschaftswachstum möglich sein.

Liegt die Inflation bei 0 % nennt man das übrigens Stagflation. Bei unter 0 % heißt es Deflation.

2. Wie wird laut der Definition von Inflation die Inflationsrate berechnet?

Alle fünf Jahre werden vom statistischen Bundesamt ca. 60.000 Haushalte befragt. Diese sollen ihre Kaufgewohnheiten über ein halbes Jahr dokumentieren. Aus den dort gewonnenen Ergebnissen wird dann eine Liste mit ca. 700 Produkten des täglichen Lebens erstellt. Die Preise dieser Produkttabelle werden dann monatlich erfasst und mit dem Vorjahr verglichen. Der sich daraus ergebende Wert ist dann der sogenannte Verbraucherpreisindex und gibt den Grad der Inflation im Vergleich zum Vorjahr an.

3. Was ist der harmonisierte Verbraucherpreisindex (hVPI)?

Um verschiedene Länder miteinander vergleichen zu können, benötigt man ein einheitliches Messsystem, denn das, was die Deutschen tagtäglich kaufen und demzufolge in ihrer Produktliste haben ist nicht zwangsläufig das, was Franzosen, Spanier oder Engländer gerne kaufen. Dieses Problem hat man versucht auszugleichen, indem man den sogenannten harmonisierten Verbraucherpreisindex eingeführt hat. Man sollte sich bei der Anwendung des hVPI aber immer bewusst sein, dass die Daten nur auf statistischen Werten beruhen und daher von der Realität teilweise sehr deutlich abweichen können.

4. Kritik am Verbraucherpreisindex:

In der Praxis muss man die Inflationsrate mit Vorsicht genießen, denn es gibt einige Kritikpunkte, die zu Verfälschungen der Daten kommen können:

  • Es werden nur 60.000 Haushalte befragt – fragt man nur Familien mit stärkeren Einkommen, wird das Kaufverhalten höchst wahrscheinlich sehr stark von dem Kaufverhalten finanziell schwächer aufgestellter Familien abweichen.
  • Die Willkür einer Statistik – Statistiken lassen sich relativ leicht verändern. Werden 60.000 Haushalte befragt und ein Haushalt passt nicht in das Schema, dann streicht man den Haushalt und sucht einen anderen, der besser zu den politischen und wirtschaftlichen Vorgaben passt.
  • Die Produkttabelle wird nur alle 5 Jahre überarbeitet – nun kann es durchaus sein, dass sich innerhalb von 5 Jahren das Kaufverhalten in bestimmten Bereichen deutlich verändert oder sich die Produkte selbst stark verändern.
  • Die Liste besteht nur aus ca. 700 Produkten – nimmt man nur 700 Produkte, dann fallen statistisch relevante Produkte, die zum Beispiel an 705. Stelle gestanden hätten, einfach unter den Tisch.
  • Das Wägungsschema kann den VPI verfälschen – kauft ein Deutscher ein Auto, dann würde sich dieser Wert aufgrund des hohen Wertes sehr stark im VPI widerspiegeln. Um diesen Effekt auszugleichen wurde ein sogenanntes Wägungsschema eingeführt. Auch dieses Wägungsschema kann die Werte aber verfälschen.
  • Die Preise innerhalb der Produktliste werden nur einmal im Monat überprüft – Preise können aber auch innerhalb eines Monats schwanken, das sieht man vor allem an den Benzinpreisen sehr gut. Hier sind selbst innerhalb einer Woche oft Schwankungen von über 10 Cent pro Liter möglich.

Eine Meinung

  1. Wenn man sich mit derart spezifischen Themen nicht täglich auseinandersetzt, dann ist solch eine Erklärung hilfreich.

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