In der britischen "Big Brother"-Ausgabe, die derzeit beim Fernsehsender Channel 4 läuft, hängt der Haussegen gründlich schief: Die indische Schauspielerin und Container-Insassin Shilpa Shetty wurde von einigen Mitbewohnern rassistisch verunglimpft. Was einen Proteststurm der TV-Zuschauer auslöste, den Hauptsponsor der Sendung mit Vertragskündigung drohen ließ und sogar Premierminister Tony Bair beschäftigte. Bei der siebten deutschen "Big Brother"-Staffel, die am 5. Februar bei RTL II startet, sollen derartige Vorfälle nicht möglich sein. Der Pay-TV-Sender Premiere, der die Container-Serie 24 Stunden täglich live überträgt, lässt ständig drei Redakteure den Insassen aufs Maul schauen.
ProSieben kippt den Mystery-Montag: Der Montagabend bei ProSieben, das war eine zeitlang der Spielplatz für die einstmals hoch gelobten und auch gelegentlich erfolgreichen Mystery-Serien aus den USA ("4400"). In den letzten Monaten stimmten die Quoten, etwa bei "Lost", aber nicht mehr. Ab kommender Woche baut ProSieben daher den Montag radikal um: Der ebenfalls nicht sehr erfolgreich gestartete "Gameshow-Marathon" (schon jetzt eine schrottige Zeitschinderei) wird auf zwei Stunden verlängert, ab 22.15 Uhr (statt wie bisher um 21.15 Uhr) gibt es die weiteren "Lost"-Folgen, "Invasion" wird komplett ins Nachtprogramm abgeschoben.
Das Vierte startet eine Promi-Talkshow mit Paul Sahner: In "… bitte mit Sahner" unterhält sich der "Gottvater der Intimbeichte" ab dem 7. März einmal wöchentlich mit deutschen Film– und TV-Stars. In der Startsendung ist Veronica Ferres zu Gast bei Boulevard-Urgestein und Bunte-Macher Paul Sahner. Es folgen Hannes Jaenicke am 14. März, sowie Mario Adorf. Jaenicke ist bereits heute Abend in einer neuen RTL-Serie zu sehen: Im "CSI"-Klon "Post Mortem" spielt er einen Kölner Gerichtsmediziner.
TV-Produzent Nico Hofmann ist bitter enttäuscht über den Fehlstart, den seine Serie "Verrückt nach Clara" quotenmäßig hingelegt hat. In einem Interview mit der Netzeitung wundert sich Hofmann über den Erfolg der US-Serien und insbesondere über das Phänomen "CSI", eine Serie, die "beliebig erweiterbar ist und grundsätzlich Marktanteile jenseits der 25 Prozent holt, während wir mit unseren deutschen Programmen nicht einmal ansatzweise in Betrachtung kommen." Und dann kommt die Erkenntnis, die ebenso unangenehm wie wahr ist: "'Tierärztin Dr. Mertens' hat fast so viele junge Zuschauer wie 'Verrückt nach Clara'". Willkommen in der deutschen TV-Wirklichkeit, Herr Hofmann.
Die zweite Folge von "Verrückt nach Clara" zeigt ProSieben heute ab 20.15 Uhr.
Der WDR richtet eine Doping-Fachredaktion ein. Ab Februar soll die neue Abteilung "Kompetenz innerhalb der ARD zum Thema Doping bündeln und ressortübergreifend zum Einsatz bringen." Im Klartext: Das aus fünf Mitarbeitern bestehende Team soll die Kollegen aus den Sportredaktionen bei ihrer Arbeit vor Ort fachlich unterstützen, etwa bei der Übertragung der Tour de France, sowie aktuelle ARD-Sendungen mit Doping-Geschichten beliefern. Nach dem Skandal um die ARD-Geheimverträge mit Doper Jan Ullrich möchte sich das Erste jetzt offensichtlich als schärfster Doping-Kritiker der Republik positionieren – die sportliche Mission lautet: ab jetzt bleiben wir sauber.