Horrorfilme sind momentan so beliebt wie seit den 80ern nicht mehr. Und so beglückt uns Hollywood mit immer neuen Bildern des Filmterrors. Ein lohnendes Geschäft: die meisten Horrorfilme können kostengünstig gedreht werden und spielen ihr Geld meist schon im Kino wieder ein. Und danach frohlockt der immer noch boomende DVD-Markt mit weiteren Einnahmen. Apropos DVD: wenn das Budget besonders gering ausfällt und ein Studio das Risiko minimieren möchte, bringt es den Film gleich auf DVD raus. Schauen wir mal, was da demnächst auf uns zukommt:
Den Anfang machen gleich zwei Fortsetzungen bekannter und beliebter Horrorserien: bereits an diesem Wochenende ist Texas Chainsaw Massacre:The Beginning von Jonathan Liebesman in den USA gestartet. Regieneuling Liebesman arbeitet bereits an dem Sequel der Friday the 13th– Reihe, welches für nächstes Jahr geplant ist. Statt Jessica Biel wird sich Fast&Furious–Schönheit Jordana Brewster durch den Film schreien. Eine Woche später können sich Horrorfans an The Grudge 2 ergötzen, wieder mit Sarah Michelle Gellar und wiederum von Takashi Shimizu, dem Regisseur der japanischen Vorlagen. Pünktlich zu Halloween Ende Oktober startet dann Saw 3, wieder mit Tobin Bell und Dina Meyer. Das $12 Mio-Budget darf abermals Darren Lynn Bousman raushauen, der schon den enttäuschenden – aber sehr erfolgreichen – zweiten Teil zu verantworten hatte.
Und da Sequels so beliebt sind, wird es noch eine ganze Reihe weiterer Fortsetzungen geben: im Januar kommt White Noise 2-The Light von Dracula 2000-Regisseur Patrick Lussier, im März The Hills Have Eyes 2 vom deutschen Regisseur Martin Weisz, im April folgt Wrong Turn 2 – allerdings nur auf DVD, danach kommen Hostel-Part 2, Stir of Echoes 2, sowie Resident Evil 3-Extinction von Highlander-Regielegende Russell Mulcahy, der endlich mal wieder einen guten Film abliefern muss.
Kleiner Lichtblick in all dem Sequel-Wahn: im März kommt The Reaping mit Hilary Swank von 24-Regisseur Stephen Hopkins. Auch 2007 ist also für genügend Grusel-Nachschub gesorgt.
Gute Horrorfilme gibt es sowieso nur noch ganz wenige, das meiste ist totaler Trash. Im Wissen den Zuschauer kaum noch schocken zu können, allerdings schocken zu müssen, steigern die regisseure das Geschehen in die perversion. Filme wie „the hills have eyes“ oder „hostel“ (von dem mir glücklicherweise nur erzählt wurde) haben den Horrorfilm in eine neue Dimension von Gewalt und Abartigkeit getrieben. Sowas stellt meiner meinung nach, eine reale Gefahr, in dieser phsychisch so anfälligen gesellschaft, da. bei so viel gebündelter perversion können manche Leute doch nicht mehr differnzieren.
Horrorfilme pauschal als „abartig“ oder „pervers“ zu klassifizieren, halte ich für etwas vorschnell. Kaum ein anderes Genre ist so dem persönlichen Geschmack und Empfinden unterworfen wie das Horrorgenre. Was für den einen schon zuviel ist, löst bei anderen nur einen kleinen Schauer aus. Ebenso bedenklich finde ich die Aussage, dass unsere Gesellschaft „psychisch anfällig“ sein soll. Das kann ich so nun gar nicht nachvollziehen. Und über einen kontroversen Film wie HOSTEL nur vom Hörensagen zu urteilen ist wirklich nicht angemessen.
Ich habe überhaupt nichts pauschalisiert, sondern nur angemerkt, dass es eine klar deutliche Entwicklung, in der Darstellung von Gewalt, gibt. Natürlich gab es schon immer horrorfilme die dem entprachen, eben diese waren aber nicht salofähig und kamen ins Kino. Es zeichnet sich doch ein ganz klarer Weg ab. Die Filme müssen immer krassere Formen von Gewalt und Menschenverachtung beinhalten, damit der Zuschauer überhaupt noch geschockt wird. Saw 1 wusste diese Inhalte noch gekonnt zu verarbeiten und ist auch aus meiner Sicht ein sehr guter Film(was man vom nachfolgewerk leider nicht behaupten kann), aber bitte erklär mir die notwendigkeit eines Films wie the hills have eyes!? Wenn sowas nicht an Perversion grenzt dann weiss ich auch nicht. Hostel lasse ich mal aussen vor, denn natürlich ist es blauaügig darüber zu urteilen ohne diesen gesehen zu haben. Mit „phsychischer Anfälligkeit“ meine ich Fälle wie den gutenberger Amokläufer, Menschen die aufgrund sozialer Isolation, gestörter Charakterzüge etc. Inhalte nicht verarbeiten können. Ich gebe zu, dass es eine vorschnelle und emotionale Analyse war, aber ich finde es liegt eine gewisse Problematik vor.
Das stimmt insofern, als es immer dann problematisch wird, wenn Gewalt zum Selbstzweck verkommt.THE HILLS HAVE EYES finde ich einen Grenzfall, da er zu jener Art Horrorfilme gehört, die – gewollt – brutal unlustig daherkommen. Bei den meisten härteren Horrorfilmen gibt es so etwas wie „comic relief“, aber HILLS gehört nicht dazu. Bis auf die Szene des Wohnwagenüberfalls, die hart an der Grenze zum Selbstzweck war, fand ich HILLS jedoch recht unspektakulär. Geschmäcker und Empfindungen sind halt verschieden.