Nun, diese Frage mag man nur mit Sicherheit beantworten, wenn man den Comic auch kennt und zugegeben, den habe ich nicht gelesen. Ob der Film gelungen ist? Von der Machart her ist er sorgfältig hergestellt. Landschaft und Schlacht-Choreographie erinnern sogar an Verfilmungen wie Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Trilogie oder die jüngste „Troja“-Verfilmung mit Brad Pit, die Special Effects sind ebenfalls sehr beachtenswert.
Brutal wie „Sin City“
In punkto Brutalität steht „300″ http://wwws.warnerbros.de/300/ der Verfilmung von „Sin City“ in nichts nach, und die gefiel mir – im Gegensatz zu anderen Frauen – trotz ihrer Brutalität. „300″ hingegen ist doch eher ein „Jungsfilm“. Er wirkt wie ein lärmendes Kriegsspiel auf der Videokonsole. Dabei stets schön stylisch in Sepia-Töne verpackt und mit roten Farbtupfern versetzt. Farbtupfer, die im besten Falle aus den wallenden Umhängen der Krieger bestehen und im schlimmsten Fall aus dem eimerweise umher spritzenden Blut derselben. Und „300″ ist sexistisch, die einzige Frau im Film, die mutige Königin Gorgo (Lena Headey), hat nur wenig zu melden, ihr wird übel mitgespielt.
US-Zuschauerrekorde gebrochen
„300″ hat in den USA Zuschauerrekorde gebrochen. Er spielte als erster Film dieses Jahres allein an den ersten beiden Wochenenden über 100 Millionen Dollar ein. Warum dieser Hype um ein durchschnittliches, ziemlich brutales Opus ohne echte Stars? Vielleicht wollten so viele Amerikaner „300″ sehen, weil dieser Film den Krieg rechtfertigt, weil er mutige Männer zeigt, die für ihr Land in einen (aussichtslosen) Krieg ziehen und sterben – und weil dieser Film zeigt, dass Krieg grausam ist.
Unpassendes Gemezel
Das Blut in den vielen Nachrichten und Fernsehreportagen vom Irak-Krieg sieht man nicht spritzen – und doch ist es real. Im Irak sind viel mehr als 300 Menschen gestorben. Nicht, dass der Film „300″ Kriege wie den im Irak rechtfertigen würde, aber ein bisschen unpassend wirkt das stylische Gemezel in gedeckten Sepia-Tönen mit roten Sprenkeln in Zeiten wie diesen schon.
Der Film soll „sexistisch“ sein??? Ich fand das Gegenteil war der Fall! Die Königin wird als kluge und respektierte Frau dargestellt. Und die Parallele zum Irak-Krieg sehe ich auch überhaupt nicht.
Dem oberen Kommentar kann ich mich nur anschliessen.Der Film ist brutal und etwas flach, aber sexistisch ist der Film nun wirklich nicht.Die Königin wird hoch respektiert, der König spricht z.b. die Kriegserklärung gegen die Perser erst nach ihrer Zustimmung aus, und zieht erst nach ihrer ermutigung mit seinen Männern aus.Warum der Film in „Zeiten wie diesen“ unpassend sein soll mag mir ebenso nicht einleuchten.
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