Yoga, Pilates, Qi Gong& Co: ein Vergleich der angesagten Wellness-Sportarten

Seine Gesundheit zu pflegen, ist schon seit langem ein wichtiger Trend, mit dem sich mittlerweile eine ganze Industrie beschäftigt. Dazu gehören auch althergebrachte Traditionen wie das indische Ayurveda und zahlreiche Wellnesstrends, darunter teilweise skurill klingende Neuschöpfungen. Hier finden Sie einen Vergleich bekannter und weniger bekannter Wellness-Sportarten, die Sie in Sportvereinen, Fitness-Clubs und teilweise auch Volkshochschulkursen ausüben können.

Wellness-Sportarten: So wirds gemacht!

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Yoga

Yoga, das auf uralten spirituellen indischen Traditionen basiert, ist bereits seit mehreren Jahrzehnten ein Klassiker unter den Wellness-Sportarten. Mittlerweile gibt es eine zunehmend unübersichtliche Reihe an Yoga-Richtungen auch im Westen, wie Hatha, Kundalini, Power-Yoga, Bikram, Ashtanga (auch: Vinyasa) Yoga, Hormon-Yoga oder auch Yogalates, eine Mischung aus Yoga und Pilates. Der neueste Yoga-Trend nennt sich Yogalosophy und kombiniert traditionelles Yoga mit einem Workout. Power-Yoga vereint Elemente aus Yoga und dynamischer Fitness, wie beispielsweise Aerobic. Beim Bikram Yoga (auch Hot Yoga genannt) wird bei hohen Temperaturen (auch in geheizten Innenräumen) trainiert, so dass man ordentlich ins Schwitzen gerät. Beim Kundalini Yoga soll durch passende Übungen die sogenannte „Kundalini-Energie“ geweckt werden. Neben den genannten Arten des Yoga gibt es weitere Strömungen, die eher spirituell-religiös ausgerichtet sind, darunter Integraler Yoga, tibetischer Yoga und Marma Yoga.

  • Übungen
    Die Yoga-Übungen werden im Stehen, Sitzen oder Liegen ausgeführt, dynamisch oder eher langsam. Außer in speziellen Richtungen, wie dem Ashtanga-Yoga, handelt es sich größtenteils um einzelne Stellungen. Darüber hinaus gibt es in vielen Yoga Richtungen spezielle Atemübungen, Mantra-Gesang oder auch Meditationsübungen.
  • Was trainiert wird:
    Gelenkigkeit/ Beweglichkeit, Ausdauer, Kraft, Koordination, Atem, inneres Gleichgewicht, innere Ruhe, Körper& Seele, teilweise als Therapiemöglichkeit bei Krankheiten angewandt, Entspannung
  • Für Anfänger:
    empfehlenswert ist ein Einsteiger-Kurs für Hatha-Yoga.
    Besonders schwierig ist Ashtanga-Yoga, in dem sehr dynamische Übungen in einer festgelegten Reihenfolge im Mittelpunkt stehen.
  • Für wen es sich eignet:
    Für alle Altersstufen. Für einfache Einsteigerkurse sind keine besonderen sportlichen Fähigkeiten erforderlich

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Pilates

Pilates wurde entwickelt von dem deutschstämmigen Joseph Pilates (1883-1967). Pilates ist ähnlich wie Yoga ein ganzheitlich ausgerichtetes Training, bei dem vor allem jene oft vernachlässigten Muskeln trainiert werden, die verantwortlich sind für eine gesunde Körperhaltung.

  • Übungen:
    Viele der Übungen werden im Liegen durchgeführt, häufig zu ruhiger (New age) Musik. Viele der Übungen können – je nach eigenem Können – in Varianten für Anfänger oder Fortgeschrittene geübt werden. Auch Stretching und eine bewusste Atmung gehören dazu, sowie das sogenannte „Powerhouse“, bei dem die Bauchmuskeln und der Beckenboden kontinuierlich angespannt werden.
  • Was trainiert wird:
    Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination, Atem
  • Für wen es sich eignet:
    Für alle Altersstufen, teilweise auch zur Rehabilitation nach Unfällen. Für einfache Einsteigerkurse sind keine besonderen sportlichen Fähigkeiten erforderlich.

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Qi Gong

Qi Gong (auch Chi Gong geschrieben) ist eine meditative jahrhundertealte Methode aus China, die mit langsamen Bewegungen (meistens im Stehen) Körper und Geist auf sanfte Weise trainiert. Die Übungen werden einzeln ausgeführt, es gibt keine festgelegte Reihenfolge oder Bewegungsserien. Manche der Übungen stammen aus Kampfkünsten.

  • Übungen:
    Atemübungen, jeweils einzelne Bewegungsübungen im Stehen oder Sitzen, Meditation. Qi Gong wird in der Regel ohne Musik trainiert.
  • Was trainiert wird:
    Konzentration, Beweglichkeit, Koordination, innere Ruhe und Gleichgewicht, Atem
  • Für wen es sich eignet:
    Alle Altersstufen, auch teilweise zur Rehabilitation nach Unfällen, teilweise für Menschen mit Behinderungen. Es sind keine besonderen sportlichen Fähigkeiten erforderlich.

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Tai Chi Chuan

Das ebenfalls auch China stammende Tai Chi Chuan, das in den 60er Jahren auch im Westen bekannt wurde, hat viele Ähnlichkeiten mit Qi Gong. Allerdings werden hier komplexe Abläufe von Übungen im Stehen trainiert, entweder einzeln oder mit einem Partner. Tai Chi wird auch als „Schattenboxen“ bezeichnet, was insofern passend ist, da viele der Übungen aussehen wie ein langsamer Kampf gegen einen unsichtbaren Gegner. Tai Chi Chuan ist aufgrund seiner Komplexität nicht für Menschen geeignet, die Schwierigkeiten haben mit der Koordination.

  • Übungen:
    Komplexe festgelegte, langsame Bewegungsabläufe im Stehen (wie eine Choreografie). Traditionell wird ohne Musik geübt.
  • Was trainiert wird:
    Koordinationsvermögen, Beweglichkeit, Erinnerungsvermögen, Ausdauer, Atem, inneres Gleichgewicht und Ruhe
  • Für wen es sich eignet:
    Für Jugendliche und ältere mit Koordinationsvermögen.

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Feldenkrais-Methode und Eutonie nach Gerda Alexander

Empfehlenswerte Wellness-Methoden, wenn auch keine Sportarten, sind die beiden recht ähnlichen Methoden Feldenkrais und Eutonie nach Gerda Alexander. Bei diesen Methoden geht es weniger um ein Training, sondern um eine verbesserte Wahrnehmung des Körpers und von Bewegungsabläufen, so dass man beispielsweise auch Fehlhaltungen aufspüren und verbessern kann. Beide Methoden werden als Gruppenkurse wie auch als Einzeltraining angeboten.

  • Übungen:
    einfache, langsame und bewusste Bewegungen im Stehen, Sitzen, häufig im Liegen, auch Partnerübungen. Beide Methoden werden ohne Musik geübt und es gibt keine speziellen Atemübungen.
  • Was trainiert wird:
    Wahrnehmung, Körperbewusstsein, Konzentration, Koordination, innere Ruhe und Gleichgewicht.
  • Für wen sich Feldenkrais und Eutonie eignen:
    Alle Altersstufen, auch für Menschen mit Behinderungen und zur Rehabilitation. Es sind keine speziellen sportlichen Fähigkeiten erforderlich.

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Rückenfitness

Wie der Name schon sagt, wird bei dieser Methode vor allem der Rücken trainiert und dazugehörige Muskeln, die für eine gute Haltung sorgen (wie zum Beispiel die Bauchmuskeln). Dies dient häufig als Ausgleich bei überwiegend sitzenden Tätigkeiten und natürlich als vorbeugende Maßnahme gegen Rückenschmerzen und Verspannungen im Nacken- und Schulternbereich.

  • Übungen:
    Rückenfitness wird im Liegen, Sitzen und Stehen trainiert, häufig zu dynamischer oder auch ruhiger Musik. Aufwärm- und Stretchingübungen gehören dazu, Atemübungen nicht unbedingt.
  • Was trainiert wird:
    Kraft, Koordination und Beweglichkeit bestimmter Muskelgruppen, die für die Haltung wichtig sind.
  • Für wen es sich eignet:
    Alle Altersstufen, auch für Menschen mit Behinderungen und zur Rehabilitation. In Einsteigerkursen keine speziellen sportlichen Fähigkeiten erforderlich. Es gibt teilweise auch Kurse für Menschen, die bereits an Einschränkungen oder Rückenschmerzen leiden.

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Weitere Tipps

Für alle vorgestellten Sportarten und Wellness Methoden gibt es auch zahlreiche Einsteiger-Lektionen auf Audio-CD oder DVD, mit denen Sie einfach zuhause trainieren können. Vor allem für Yoga und Pilates ist es jedoch empfehlenswert, zunächst einen Kurs mit einem erfahrenen Trainer zu besuchen, um eventuelle Fehler zu vermeiden. Die Verletzungsgefahr bei allen vorgestellten Methoden ist bei moderatem Training relativ gering.

2 Meinungen

  1. Eine super Übersicht, ich bin ja persöhnlich Pilates Fan, aber nach diesem Beitrag werde ich mir auch die ein oder andere SPortart mal anschauen, danke dafür 😉

    Beste Grüße
    Renate

  2. Toller Beitrag 🙂 Ich muss mich Renate anschließen, betreibe auch schon seit mehreren Jahren Pilates und bin sehr davon überzeugt! Aber auch Yoga ist eine tolle Sache, keine Frage.

    Liebe Grüße

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